"Bis halb zwei in der Früh wahlgekämpft"

Ein Mann mit Wahlunterlagen gestikuliert vor einem Gebäude, während eine ältere Frau mit Stock im Hintergrund steht.
SPÖ-Chefin hofft auf Abwahl von Türkis-Blau, Kurz hofft auf Plus vor Ergebnis.

Als erste der Spitzenkandidatin hat Sonntagvormittag SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ihre Stimme zur Nationalratswahl abgegeben. In ihrem Wahllokal im ersten Wiener Gemeindebezirk erschien sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Michael Rendi.

Die rote Spitzenkandidatin erklärte in einem kurzen Statement, dass ihre Partei einen sehr guten Wahlkampf mit vielen Themen geführt habe. Eine Prognose für den Ausgang wollte sie nicht stellen, da heute der Wähler das Wort habe. Die Österreicher hätten es dabei in der Hand, eine Fortsetzung von Türkis-Blau zu verhindern.

Bundespräsident und Spitzenkandidaten bei der Stimmabgabe

Den Tag wird Rendi-Wagner zunächst im Kreise ihrer Familie verbringen. Das Frühstück besorgte das Ehepaar bei der nahegelegenen Bäckerei gleich selbst.

Staatstragend 

Staatstragend hat sich ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz am Sonntag nach seiner Stimmabgabe gegeben. Der ehemalige Bundeskanzler und klare Favorit bei der Nationalratswahl ging kurz nach 11 Uhr gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin in seinem Wiener Heimatbezirk Meidling wählen. In seiner kurzen Ansprache danach drückte er seine Hoffnung nach einem Plus vor dem Ergebnis seiner Partei aus.

Kurz zeigte sich nach Stimmabgabe zuversichtlich

Bereits lange vor dem Eintreffen des Ex-Kanzlers hatte sich eine Schar von Journalisten, aus Österreich wie aus dem Ausland, vor dem Wahllokal eingefunden. Auch Glückwünsche von Fans, etwa einer älteren Dame, nahm er beim Eintreffen entgegen. Nach der Stimmabgabe stellte er sich redefreudig vor die Mikrofone: "Ich darf Sie ganz herzlich im 12. Bezirk begrüßen."

"Zuversichtlich" zeigte sich Kurz, bei der Wahl den ersten Platz zu erreichen, ein weiteres Ziel sei es, eine Mehrheit gegen sich und die ÖVP zu verhindern. Wenig überraschend wollte er sich auch zu Koalitionspräferenzen nach der Wahl nicht äußern. Stattdessen wünschte er sich, dass möglichst viele Österreicherinnen und Österreicher vom Stimmrecht Gebrauch machen.

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Hofer gab sich bei Stimmabgabe zurückhaltend 

FPÖ-Chef Norbert Hofer hat am Sonntagvormittag in Begleitung seiner Frau seine Stimme zur Nationalratswahl abgegeben. In Bezug auf seine Erwartungshaltung gab sich Hofer vor seinem Wahllokal im burgenländischen Pinkafeld (Bezirk Oberwart) zurückhaltend. Die Ausgangssituation der FPÖ sei "eine echte Herausforderung", er erwarte einen "sehr spannenden Tag", betonte Hofer.

Eine Gruppe von Personen geht auf einem gepflasterten Weg entlang.

Ein Mann mit Gehstock wird von Kameraleuten und Reportern umringt.

Ein Mann mit Gehstock steigt aus einem dunklen Auto.

Norbert Hofer (FPÖ) bei der Stimmabgabe.

NR-WAHL: STIMMABGABE HOFER (FPÖ)

Norbert Hofer (FPÖ) bei der Stimmabgabe zur NR-Wahl.

Nach den schwierigen vergangenen Monaten, Wochen und auch Tagen sei er gespannt, wie die Wahl ausgehen werde. Das Ibiza-Video und die Spesen-Affäre seien "natürlich eine Vorbelastung". "Aber ich bin es gewohnt, ein paar Steine im Rucksack mitzutragen", sagte Hofer.

Sein Wunschergebnis sei "eine stabile Basis, damit die Regierungsarbeit fortgesetzt werden kann", betonte der FPÖ-Chef. Stimmenmäßig würde sich das wohl ausgehen, "die Frage ist, ob man in Koalitionsverhandlungen auch zusammenkommt". Nach der Wahl, beim Bundesparteivorstand der FPÖ am Dienstag, will Hofer dann damit beginnen, die Partei neu aufzustellen. Dabei werden sowohl die strategische Grundausrichtung als auch eine inhaltliche Vertiefung Thema sein, betonte er.

Zudem wolle Hofer die "Kraft im urbanen Bereich" stärken, um künftig in den Städten bessere Wahlergebnisse erzielen zu können. Auch eine Social-Media-Richtlinie für Funktionäre sei angedacht.
 

Eine Grafik zur Nationalratswahl 2019 mit Informationen zu Wählerströmen, Mandaten und Detailergebnissen.

Kogler: "Bis halb 2 in der Früh wahlgekämpft" 

Hemdsärmelig und mit der für ihn üblichen leichten Verspätung hat Werner Kogler, Spitzenkandidat der Grünen, Sonntagvormittag in einer Volksschule in Wien-Wieden seine Stimme für die Nationalratswahl abgegeben. Man dürfe sich von den Umfragen nicht täuschen lassen, sagte er den wartenden Journalisten. "Wer Grüne im Parlament will, soll im Zweifel auch Grün wählen."

Kogler erwartet Steigerung der Grünen: Sonst "Rücktritt morgen"

Wieder hineinkommen und möglichst stark werden, seien seine Ziele, so Kogler, der sich aber keine quantitative Latte legte. Mangelndes Engagement ließ er sich nicht vorhalten, "wir haben bis halb 2 in der früh wahlgekämpft", schilderte er seine Abendgestaltung. Begleitet wurde Kogler von seiner Lebensgefährtin Sabine Jungwirth, der Chefin der Grünen Wirtschaft Österreich.

Wie es nach dem Wahltag weitergehen werde, ließ er offen: "Es ist das Prinzip aufrecht: Wir reiten in die Stadt, der Rest ergibt sich." Ohne eine Steigerung für die Grünen erkannte er jedenfalls keine Perspektive für sich. "Wenn wir nicht gestärkt herausgehen, dann bin ich morgen zurückgetreten", meinte Kogler am St.-Elisabeth-Platz.
 

Meinl-Reisinger schritt gut gelaunt zur Wahlurne 

NEOS-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger ist am Sonntagvormittag gut gelaunt zur Stimmabgabe in einem Wahllokal im neunten Bezirk erschienen. Eine Prognose für das Wahlergebnis wollte sie keine abgeben, sie zeigte sich aber zuversichtlich. "Es wird sehr gut ausschauen", sagte sie zu den wartenden Journalisten.

Beate Meinl-Reisinger (NEOS) bei der Stimmabgabe zur Nationalratswahl.

Mit dem Wahlkampf könnten die NEOS sehr zufrieden sein. So wie vermutlich viele Österreicher sei sie aber froh, wenn es vorbei ist, sagte Meinl-Reisinger. Sie wünsche sich vor allem, dass es nach diesem Wahltag eine andere Regierung als die türkis-blaue Koalition, die vor dem Erscheinen des Ibiza-Videos regierte, gibt.

Die nächsten Stunden will sie mit einem Familienspaziergang verbringen, ab dem frühen Nachmittag wird sie sich dann auf den Wahlabend vorbereiten. "Ich freue mich wahnsinnig über diesen wunderschönen Spätsommer- oder Frühherbsttag. Den werde ich jetzt mit meiner Familie genießen", sagte die pinke Frontfrau.
 

Eine junge Frau mit überraschtem Gesichtsausdruck hält die Hand vor den Mund.

Große Freude bei der ÖVP nach der ersten Hochrechnung

Eine jubelnde Menschenmenge mit erhobenen Händen unter hellem Bühnenlicht.

Eine Gruppe von Frauen posiert lächelnd für ein Foto, einige zeigen den Daumen nach oben.

Eine Menschenmenge jubelt und klatscht, einige halten Schilder mit der Aufschrift „Kurz“ hoch.

Sebastian Kurz spricht vor einer Menge von Fotografen und Zuschauern.

Sebastian Kurz zeigte sich kurz nach 18 Uhr in der ÖVP-Zentrale

Eine Frau in roter Kleidung gestikuliert vor einem Publikum bei einer Veranstaltung.

Wenig Freude bei der SPÖ

Eine lächelnde Frau steht vor einem Publikum und Mikrofonen.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner versucht ihre Anhänger zu ermutigen.

Eine Gruppe von Personen steht auf einer Bühne mit Wahlplakaten für Norbert Hofer.

Erstarrte Mienen bei der FPÖ nach den ersten Hochrechnungen

Ein Mann im Anzug kratzt sich nachdenklich am Kopf.

FP-Generalsekretär Harald Vilimsky

Ein Mann mit blonden Haaren steht neben einem Wahlplakat der FPÖ Wien.

Eine jubelnde Menschenmenge mit erhobenen Händen und lachenden Gesichtern.

Die Freude nach der esrten Hochrechnung ist bei den Grünen sichtlich groß.

Eine Menschenmenge jubelt und klatscht begeistert.

Freude auch bei Ulrike Lunacek

Ein Mann gibt umringt von Menschen ein High-Five.

Freude bei den Grünen und Werner Kogler

Ein Mann und ein Mädchen präsentieren ein Plakat der Grünen mit der Aufschrift „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt“.

Kogler hat es geschafft.

Menschen applaudieren bei einer Veranstaltung, einige halten eine „neos“-Flagge.

Auch die Neos haben Grund zum Feiern

Eine Menschenmenge jubelt und klatscht bei einer Veranstaltung mit violetter Beleuchtung.

Eine Frau hält ein Mikrofon und jubelt vor einem Hintergrund mit dem Neos-Logo.

Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger hat Grund zur Freude

Ein Mann steht vor einer Gruppe von Kameraleuten und Reportern.

Am Vormittag gaben die Spitzenkandidaten ihre Stimmen ab. Grünen-Chef Werner Kogler lässt sich nach der Stimmabgabe Sonntagvormittag ablichten.

Ein Mann im Anzug steht mit einer Frau vor dem Gebäude der Global Education Primary School (GEPS).

Kogler und seine Lebensgefährtin Sabine Jungwirth, Chefin der Grünen Wirtschaft Österreich, in Wien

Ein Mann mit einer Maske und ein Mann in einem blauen Hemd stehen vor einem Gebäude.

Werner Kogler und ein Doppelgänger

Ein Mann mit Lederjacke und Gehstock posiert mit zwei Begleitern im Freien.

FPÖ-Chef Norbert Hofer und Ehefrau Verena geben Sonntagmorgen in Pinkafeld im Burgenland ihre Stimmen ab.

Eine Frau und ein Mann verlassen ein Wahllokal in einer Volksschule.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat im ersten Bezirk ihre Stimme abgegeben, gemeinsam mit Ehemann Michael. 

Eine Frau verlässt ein Wahllokal mit einem Mann im Hintergrund.

Die SPÖ-Chefin ist sichtlich gut gelaunt.

Sebastian Kurz geht mit seiner Partnerin unter den Blicken von Fotografen.

Alt-Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz und seine Lebensgefährtin Susanne Thier in Meidling

Sebastian Kurz schüttelt einer älteren Dame die Hand, während er von Reportern und einer Frau begleitet wird.

Sebastian Kurz trifft am Weg zur Wahlurne einen Fan.

Ein Mann steht vor der „Schule der Stadt Wien“ in der Rosasgasse.

Sebastian Kurz nach der Stimmabgabe

Ein Mann wird von Reportern mit Mikrofonen interviewt.

Peter Pilz und Ehefrau Gudrun in Wien

Eine Frau geht mit Kollegen auf dem Bürgersteig entlang.

Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger in Wien Alsergrund

Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Frau und Hund auf der Straße.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Ehefrau Doris Schmidauer

Zwei Personen betreten ein Wahllokal in Hintersee.

Wahltag in Österreich

Ein Mann in einer weißen Kutte verlässt ein Gebäude mit dem Hinweis „Zum Wahllokal“.

Bürger bei der Stimmabgabe

Pilz glaubt an Aufholjagd

Der Gründer der Liste JETZT, Peter Pilz, hat am späten Sonntagvormittag in einer Volksschule im Wiener Stadtteil Kaisermühlen seine Stimme abgegeben. Begleitet von seiner Frau Gudrun zeigte sich der Langzeitabgeordnete zuversichtlich, trotz schwacher Umfragen den Wiedereinzug ins Parlament zu schaffen: "Ja, wahrscheinlich geht es sich aus."

Peter Pilz gibt seine Stimme bei der NR-Wahl ab, umringt von Kameraleuten.

"Wir holen die ganze Zeit auf und heute werden wir sehen, ob wir alles aufgeholt haben", betonte Pilz, mit einem guten Gefühl zur Wahl zu gehen. Vor zwei Jahren seien viele seiner Wähler von den Grünen gekommen, "da werden viele zurück gehen, das ist klar". Jetzt gehe es daher um neue Mehrheiten, und er wolle mit seiner Partei eine Alternative zur FPÖ sein. Eine Rückkehr zu den Grünen schloss er für sich aus: "Niemals."

Den restlichen Wahltag will Pilz zu Hause verbringen. Lesen, Kochen und sein "syrisches Patenkind" treffen. Erst gegen 19 Uhr werde er in die Wahlzentrale in der Hofburg kommen, danach sein Team besuchen "und dann wird auf jeden Fall gefeiert".

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