Voglauer: Totschnig will weniger Entschädigung für Dürre-Opfer

Wie kann er nur? Das fragt sich Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen. Er, das ist Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der aufgrund des allgemeinen Sparkurses im Budget bei Entschädigungszahlungen für unter dem Klimawandel leidende Bauern sparen will. So sieht es zumindest die Grüne.
Laut Voglauer sollen Bund und Länder 15 Millionen Euro im Jahr bei der Hagelversicherung einsparen - was in weiterer Folge Entschädigungszahlungen für von Dürren betroffene Landwirte "massiv kürzen" würde.
Wie kommt sie auf den Betrag?
Es liegt an den Berechnungskriterien für die Auszahlung bei einem Schaden. „Bisher werden für die Entschädigung bei Dürreschäden sowohl der mangelnde Niederschlag als auch die Hitzetage mit über 30 Grad Celsius herangezogen. Das will der Landwirtschaftsminister ändern und nimmt für die Berechnung der Hitzetage fortan (nur) einen Mittelwert der letzten zehn Jahre her. Dadurch werden die Entschädigungen massiv zurückgestutzt." Voglauer irritiert, dass sich bislang nicht einmal die Agrarlandesräte der Flächenbundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark vehement gegen die Veränderung stellen.
Im Landwirtschaftsministerium versteht man die Aufregung nicht. Die von den Grünen diskutierte Maßnahme sei noch gar nicht beschlossen, sondern erst in Ausarbeitung. "Es gibt Gespräche mit den Bundesländern", sagt eine Sprecherin des Landwirtschaftsministers. Unbestritten aber sei, dass die Auswirkungen des Klimawandels die Landwirte hart treffen und dass die entstandenen Risiken nicht von den Betroffenen allein getragen werden können. "Wir sind bestrebt", so die Sprecherin, "dass sich bei den Entschädigungszahlungen für die Bauern nichts zum Schlechteren ändert."
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