OGM-Umfrage: FPÖ, SPÖ und ÖVP rücken näher zusammen

Nehammer und Kickl
Nehammer gewinnt, Kickl verliert bei Kanzlerfrage. Mehrheit glaubt an Fortbestand der Koalition und will EU-Parlament und Nationalrat zugleich wählen.

Es tut sich was im „Sommerloch“. Zumindest, wenn es nach Meinung der 920 von OGM für den KURIER Befragten geht. Die drei größten Parlamentsparteien trennen bei der Sonntagsfrage weniger Stimmen.

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OGM-Umfrage: FPÖ, SPÖ und ÖVP rücken näher zusammen

Im Vergleich zum Vormonat legen SPÖ (25%) und ÖVP (24%) um jeweils einen Prozentpunkt zu – die laut Umfrage mit 27 % weiter stimmenstärkste Partei – die FPÖ – büßt einen Prozentpunkt ein. Grüne und Neos sind konstant bei je 9 %, die KPÖ würde die 4 %-Hürde nicht schaffen. "Ursache für die Verschiebung dürfte bei ÖVP und SPÖ primär eine klarere und kantigere Linie sein“, sagt OGM-Chef und Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer.

OGM-Umfrage: FPÖ, SPÖ und ÖVP rücken näher zusammen

"Die SPÖ ist nach längerer Pause wieder Nummer 1 bei Pensionisten und in Städten, die Volkspartei liegt am Land wieder gleich auf mit den Freiheitlichen.“ Bei der jungen und mittleren Altersgruppe sei die FPÖ vorne, so der OGM-Chef. Bei der Kanzlerfrage konnte Regierungschef Karl Nehammer im Vergleich zum Juni von 25 auf 27 % zulegen, ebenso Grünen-Chef von Vizekanzler Werner Kogler (von 6 auf 8%). FPÖ-Chef Herbert Kickl fiel von 23 auf 21%, SPÖ-Chef Andreas Babler hielt die 24 % vom Juni – ebenso Beate Meinl-Reisinger ihr Direktvotum von 8%. Gleich geblieben ist auch die Koalitionspräferenz der Befragten. Sie wünschen sich eine rot-grün-pinke Regierung – diese ist aber rechnerisch außer Reichweite.

OGM-Umfrage: FPÖ, SPÖ und ÖVP rücken näher zusammen

Die Beteuerungen der jetzigen türkis-grüne Koalition, bis zum Ende der Legislaturperiode 2024 zu arbeiten, wirken. 69 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Regierung halten und es zu keinen vorgezogenen Nationalratswahlen kommen wird. Eine fast ebenso große Mehrheit – 61 Prozent – ist dafür, die Wahlen zum europäischen Parlament und jene zum österreichischen Nationalrat am selben Tag abzuhalten.

OGM-Umfrage: FPÖ, SPÖ und ÖVP rücken näher zusammen

Die beinahe täglichen Wortmeldungen darüber, was "normal“ ist und was nicht – hat die Mehrheit der Befragten (56 %) mitverfolgt.

Ein Drittel hält die Debatte, die Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mit einem Standard-Kommentar Anfang Juli losgetreten hat, für gerechtfertigt.

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OGM-Umfrage: FPÖ, SPÖ und ÖVP rücken näher zusammen

Wiewohl jeder Vierte das Thema noch nicht kennt, geht Bachmayer davon aus, dass „,normal sein’ bald ein politischer Kampfbegriff und von der Opposition aufgegriffen werden wird. Und sei es in Fragen zu Migration oder Sozialleistungen, die damit beginnen: Ist es normal, dass....“

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