Umfrage: Mehrheit für Grenzkontrollen - besonders zu Ungarn, Slowenien und Slowakei

++ THEMENBILD ++ POLIZEIKONTROLLEN AM GRENZÜBERGANG  KLINGENBACH/SOPRON
Freie Fahrt ade? Innerhalb der EU werden immer mehr Grenzen kontrolliert - so auch in und zu Österreich. Das Gros der Befragten befürwortet das.

Eine der Grundfreiheiten der Europäischen Union (Dienstleistungsverkehrsfreiheit, Warenverkehrsfreiheit, Personenverkehrsfreiheit, Kapitalverkehrsfreiheit) gibt es wie dereinst erdacht derzeit nicht

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Ein Drittel aller EU-Mitgliedsstaaten kontrolliert seine Landesgrenzen wieder. Vom Reisen zwischen den EU-Ländern ohne Grenzkontrollen ist also keine Rede mehr. 

67 Prozent der Österreicher halten diese Entwicklung für richtig. Das ist das Ergebnis einer OGM-Umfrage für den KURIER (1.029 Befragte/Schwankungsbreite +/- 3,1 Prozent). 

Besonders befürwortet werden die Kontrollen von deklarierten FPÖ-Wählern (88 Prozent), gefolgt von ÖVP-Wählern (81 Prozent) und abgeschlagen SPÖ-Wählern (54 Prozent).

Für falsch halten die Grenzkontrollen 26 Prozent der Befragten. Bei den deklarierten Grün- und Neos-Wählern sprechen sich jeweils 57 Prozent gegen diese Kontrollen aus. 

Die klare Zustimmung zu den Grenzkontrollen führt OGM-Chef und Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer derzeit darauf zurück, dass die Hauptreisezeit vorbei ist. Er geht zudem davon aus, dass die Zustimmung sich "angesichts der jüngsten Terroranschläge eher noch verstärken wird."

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Dass Österreich seit geraumer Zeit die Landesgrenzen zu Ungarn, Slowenien und der Slowakei kontrolliert, befürworten in Relation noch mehr Menschen. 

  • 52 Prozent finden die Kontrollen gut
  • 25 Prozent sprechen sich zudem dafür aus, alle österreichischen Grenzen wieder zu kontrollieren
  • 18 Prozent sind gegen die Kontrollen.

49 Prozent der Neos-Wähler und 41 Prozent der Grün-Wählerschaft sprechen sich gegen Kontrollen aus - gut finden die Kontrollen hingegen 67 Prozent der ÖVP-Wähler, gefolgt von 59 Prozent der SPÖ-Wähler und 43 Prozent der FPÖ-Wähler.

 

 

MEDIENTERMIN: SALVINI AM BRENNER: SALVINI

Italiens Infrastrukturminister Matteo Salvini am Brenner 

"Mehrheitlich, aber im Vergleich etwas abgeschwächter ist die Zustimmung zu Grenzkontrollen am Brenner", sagt Bachmayer. 28 Prozent sind gegen Kontrollen zwischen Italien und Österreich, 59 Prozent befürworten diese. 

Auch in dieser Fragen sprechen sich die deklarierten freiheitlichen Wähler im Vergleich zu anderen Parteien insbesondere für Kontrollen aus (83 Prozent). Mit 65 Prozent auf Platz Zwei ÖVP-Wähler, gefolgt von der SPÖ-Wählerschaft (46 Prozent).

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