Österreich übernimmt 100 Schwerverletzte aus der Ukraine

Österreich übernimmt 100 Schwerverletzte aus der Ukraine
Bundeskanzler Nehammer telefonierte mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij und mit Premierminister Denys Schmyhal.

Der Krieg bedroht die Nahrungsmittelversorgung in Nordafrika und Pakistan, die globale Nahrungsmittelsicherheit ist in Gefahr. Am Dienstag telefonierte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij und dem ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal. Hauptthemen der Gespräche waren die derzeitige Lage im Donbass, humanitäre Hilfsleistungen sowie Österreichs Zusicherung, die Ukraine bei der Schaffung und dem Ausbau sogenannter "Green corridors" zu unterstützen.

Über diese soll es möglich sein, landwirtschaftliche Lebensmittel aus der Ukraine zu schaffen und zu verhindern, dass Ernte aufgrund des Krieges verdirbt. Österreich werde die Ukraine unterstützen "ihre agrarischen Produkte aus dem Land zu bringen, bevor sie dort verrotten. Das ist für die globale Ernährungssicherheit von großer Bedeutung. Viele Staaten der Welt sind abhängig von ukrainischem Weizen, Mais oder Ölsaaten, die derzeit nur schwer aus dem Land gebracht werden können. Hier braucht es einen globalen Kraftakt", so Nehammer.

Humanitäre Hilfe

Zudem versicherte Nehammer, dass Österreich bis zu 100 Schwerverletzte, vor allem Frauen und Kinder, in Österreich aufnehmen, medizinisch behandeln und die medizinische Rehabilitation sicherstellen werde. Die Übernahme der Verletzten wird auf operativer Ebene unter Federführung von Flüchtlingskoordinator Michael Takacs organisiert. Bisher hat Österreich rund 70.000 Vertriebene aus der Ukraine aufgenommen und untergebracht, heißt es in einer Aussendung des Bundeskanzleramts. 

Nehammer betont nach seinem Telefonat: "Es geht hier u.a. um Menschen, die durch Bomben oder Granaten Gliedmaßen verloren haben, jetzt Behandlung, aber auch Nachsorge, wie zB Prothesen benötigen. Darum werden wir uns kümmern, das habe ich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Premier Schmyhal vereinbart."

Sondersitzung Europäischer Rat

Thema war auch die Sondersitzung des Europäischen Rates, der für den 30. und 31. Mai in Brüssel einberufen wurde, bei der es naturgemäß um den Krieg in der Ukraine gehen wird. Nehammer machte deutlich, dass Österreich die Ukraine bei Gefangenenaustauschen unterstützen würde. "Wir haben auch über Möglichkeiten des Gefangenenaustauschs zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation gesprochen, Österreich wird einen solchen Austausch politisch jederzeit und mit all seinen Möglichkeiten unterstützen", heißt es vom Bundeskanzleramt. 

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