OeNB fördert künftig auch den Complexity Science Hub Vienna (CSH)

OeNB fördert künftig auch den Complexity Science Hub Vienna (CSH)
Wifo und WIIW haben weiterhin Empfehlung für uneingeschränkte Weiterförderung, berichtet "Die Presse", für IHS nur "bedingte Empfehlung".

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat den Prozess für die Finanzierung für Wirtschaftsforschungsinstitute auf neue Beine gestellt und im Zuge dessen auch die Tür für neue Institute geöffnet. Laut einem Bericht der Tageszeitung Die Presse hat neben Wifo, IHS und WIIW nun auch ein viertes Institut eine Förderung zugesprochen bekommen, nämlich der Complexity Science Hub Vienna (CSH).

Über die nächsten drei Jahre bis 2024 soll der CSH eine Förderung von 795.000 Euro bekommen, heißt es in dem Bericht, die erste Tranche von 250.000 Euro werde heuer im Oktober ausbezahlt. Bereits im Vorjahr hatte die OeNB die Umstellung des Prozesses angekündigt. Anstelle einer automatischen Förderung müssen sich die Institute nun um Forschungsgelder bewerben, die Förderanträge wurden von Experten in einem mehrstufigen Verfahren und nach einem Kriterienkatalog bewertet. "Bei der Entscheidung stand die Qualität im Vordergrund und keine automatische Verlängerung", sagte OeNB-Direktor Thomas Steiner zur Presse.

Unter den Experten waren laut OeNB auch die zwei externen Ökonomen Daniel Gros (Centre for European Policy Studies - CEPS) und Guntram Wolff (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik - DGAP). Im Frühling war Wolff noch einer der Kandidaten für den Chefposten beim IHS, er lehnte die Position aber ab. Neben dem CSH bekommt das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) in den drei Jahren bis 2024 knapp 6 (5,925) Mio. Euro zugesprochen und das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) knapp 2 (1,995) Mio. Euro. Das Institut für Höhere Studien (IHS) erhält 4,1 Mio. Euro.

Für alle vier Institute zusammen stellt die OeNB 12,82 Millionen Euro zur Verfügung. Das jährliche Budget wurde damit um rund ein Fünftel erhöht. Zu Jahresbeginn waren noch von 12 Mio. Euro die Rede, angesichts der Inflation ist laut Aussendung der OeNB eine Steigerung beschlossen worden.

Im Rahmen der Evaluation hätten Wifo und WIIW eine "Empfehlung für eine uneingeschränkte Weiterförderung" erhalten, das IHS dagegen nur eine "bedingte Empfehlung für Weiterförderung", so die "Presse". Belastend habe die Personalsituation beim IHS gewirkt. Seit dem Abgang des jetzigen Arbeits- und Wirtschaftsministers Martin Kocher (ÖVP) als IHS-Chef im Jänner 2021 sucht das Institut einen Leiter. Der emeritierte Wirtschaftsprofessor Klaus Neusser hat im Mai interimistisch die Funktion übernommen.

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