ÖGK-Obmann McDonald äußert sich zu Sparplänen

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) will ihr Defizit im kommenden Jahr mit einem umfangreichen Sparpaket auf eine "schwarze Null" drücken. Das sorgt für Kritik: Pensionistenvertreter bekritteln höhere Beiträge für schlechtere Leistungen. Die Wiener Ärztekammer warnt vor einem Totsparen des Systems. Peter McDonald, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, äußerte sich in der "ZiB 2" über die geplanten Sparmaßnahmen.
McDonald habe die ÖGK bereits mit einem großen Defizit übernommen. Es werde jetzt ein zweigleisiges System der Einsparungen gefahren: Sofortmaßnahmen und nachhaltige Maßnahmen wie zum Beispiel Telemedizin. Es gäbe jedoch auch in der Zukunft unbeeinflussbare Faktoren, denn die medizinischen Kosten werden höher.
Vieldiskutiert wurde im Vorfeld auch die geplante Einführung von Selbstbehalten bei Krankentransporten. Wie viel diese Maßnahme in Summe einsparen könne, konnte McDonald nicht beantworten. Vorsitzende des österreichischen Seniorenbunds Ingrid Korosec wähnte im Vorhinein eine Austragung des Konflikts auf den Rücken von Pensionisten und Pensionistinnen.
Aber auch teure Untersuchungen wie zum Beispiel MR- oder CT-Scans sollen in Zukunft erst bewilligt werden. Laut McDonald gäbe es hier einen Überschuss und viele Fälle, wo diese Untersuchung nicht medizinisch-induziert ist - hier soll eingespart werden. In Zukunft sollen Röntgenbilder auch Online verfügbar und in der Krankenakte hinterlegt sein, sodass eine mehrfache Anordnung einer Untersuchung nicht mehr notwendig ist. Außerdem habe eine "Kassenoffensive" rund um hausärztliche Primärversorgungen die Anzahl dieser Einrichtungen verdoppeln können.
Interne Einsparungen
Armin Wolf wollte wissen, ob auch intern gespart wird. Es seien laut McDonald 250 Stellen dieses Jahr nicht nachbesetzt worden, "das ist noch nicht die Welt", aber es werde daran gearbeitet, auch intern mehr Kosten einzusparen. "Ich kenne das aus der Privatwirtschaft. Man führt ein Unternehmen mit ambitionierten Zielen", sagt er. "In den letzten 20 Jahren haben sich die Gesundheitsausgaben verdreifacht", da wurde viel geleistet, das müsse auch gewürdigt werden.
Es sei laut dem ÖGK-Obmann "eine vortreffliche Frage", ob Besserverdienende in Zukunft auch mehr Beiträge für die Gesundheitsversicherung leisten müssen. Er selbst könne das nicht entscheiden, das sei eine Frage für die Politik. Ob in Zukunft die zusätzlichen Kosten auf die Versicherten abgewälzt werden, beantwortet McDonald mit: "Das legt das Parlament fest, wer mehr zahlen wird müssen".
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