Nationalrat beschloss neue Anti-Teuerungshilfen für Familien

SITZUNG DES NATIONALRATS: MAURER
Die betroffenen Haushalte sollen 60 Euro pro Monat und Kind bis Ende 2024 erhalten.

Der Nationalrat hat am Mittwoch gegen die Stimmen von SPÖ und NEOS ein neues Anti-Teuerungspaket für Familien beschlossen. Konkret erhalten die betroffenen Haushalte wie Alleinerziehende oder Mindestpensionisten 60 Euro pro Monat und Kind bis Ende 2024. Neu aufgestellt präsentierte sich der Klub der SPÖ in der Sitzung. Erstmals führte Gesundheitssprecher Philip Kucher die Geschäfte.

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Was die Anti-Teuerungsmaßnahmen angeht, zeigte sich die Koalition sehr zufrieden. Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer sprach von einer langfristigen Absicherung, von der 400.000 Kinder profitieren könnten. Man helfe schnell, treffsicher und unbürokratisch, ergänzte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne). Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) betonte, dass man vor allem Alleinerziehende unterstütze. Für den Bezug gebe es klare Kriterien, nachdem es immer wieder den Vorwurf der Gießkanne gegeben hatte. Für VP-Familiensprecher Norbert Sieber reiht sich das Paket in andere Hilfen ein, die es geschafft hätten, dass trotz Teuerung die Kaufkraft gestiegen sei.

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60 Euro werden pro Kind ausgeschüttet - antragslos

Der heutige Beschluss sieht die Sonderzahlung für Bezieher von Arbeitslosengeld und Notstandshilfe, Mindestpensionisten sowie Alleinerziehende und Alleinverdienende mit einem monatlichen Einkommen unter 2.000 Euro brutto vor. Die 60 Euro werden pro Kind ausgeschüttet und das antragslos. Eine entsprechende Unterstützung für Sozialhilfe-Haushalte war schon in der vergangenen Plenarwoche beschlossen worden.

Für die SPÖ ist das zu wenig. Die 60 Euro im Monat würden kein einziges Kind aus der Armut bringen, meinte die neue Klubobmann-Stellvertreterin Eva Maria Holzleitner. Was es hingegen bräuchte, wären etwa die Unterhaltsgarantie und eine Kindergrundsicherung. Die FPÖ hätte sich auch größere Anstrengungen gegen die Teuerung gewünscht, ging bei der Abstimmung aber mit. NEOS-Familiensprecher Michael Bernhard kritisierte, dass diverse Gruppen ausgenommen seien, etwa Reha- und Krankengeld-Bezieher.

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