Medienpräsenz: Bild, Stern, ARD reißen sich um den Kanzler
Als der KURIER am Freitag nach dem Interview die Büroräumlichkeiten des Kanzlers verlässt, wartet bereits der nächste Journalist im Vorzimmer. Er kommt vom deutschen Fernsehsender ARD.
Das Erste ist nicht das einzige deutsche Medium, das seine Feiertagsausgaben mit dem österreichischen Bundeskanzler füllt.
Den Auftakt machte Christoph Schiltz von Die Welt. Er schrieb, Sebastian Kurz bastle an einer neuen Machtverteilung in Europa für die Post-Merkel-Ära und habe „die Chance, es besser zu machen“ als Angela Merkel.
Der Bild gab Kurz ein Interview gemeinsam mit Äthiopiens Staatspräsidentin Sahle-Work Zewde. Die beiden präsentieren sich als politisch einig beim Ziel, die Migration von Afrika nach Europa zu verringern. Die Präsidentin ist gegen die Abwanderung der afrikanischen Jugend, die Flucht sei gefährlich, und die Jugend müsse in Afrika eine Zukunft haben. Der Kanzler ist gegen offene Grenzen Europas.
Schließlich brachte auch der Stern ein vierseitiges Interview mit dem Kanzler des „Lieblings-Nachbarlandes, in dem über das erste Jahr in Koalition mit der FPÖ Bilanz gezogen wurde. Der Titel: „Ich war Idealist und bleibe es.“
Spiegel Online setzte Kurz auf Platz eins der Fotostrecke „Wer wird 2019 im Ausland wichtig?“, weil er „erst 32 Jahre alt ist und weil er mit Rechtspopulisten regiert“. Es sei in Zukunft damit zu rechnen, dass sich der Ton gegen Migranten weiter verschärft, so Spiegel Online, „denn Kurz lässt den Koalitionspartner FPÖ die schlimmen Dinge sagen, aber schweigt selbst dazu. Seine Popularitätswerte bleiben derweil hoch.“
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