Maskenpflicht im Parlament - FPÖ-Bundesrat Hübner kritisiert Hofer

Abgeordnetenporträt der 24. Gesetzgebungsperiode
Und stellt "Trennung im Vernünftigen" in den Raum.

Der Haussegen hängt in der FPÖ nach der parteiinternen Kontroverse um die Maskenpflicht im Parlament offenbar weiter schief. Der freiheitliche Bundesrat Johannes Hübner kritisierte in einem Podcast des rechtsextremen Magazins Info-Direkt offen Parteichef Norbert Hofer und stellt sogar eine "Trennung im Vernünftigen" in den Raum, wie der "Standard" laut Vorabmeldung in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe berichtet.

Die Doppelspitze aus Hofer und Klubobmann Herbert Kickl "hat schwierige Stunden erlebt", berichtete Hübner. Hofers Tadel via Twitter, wonach Mandatare, die sich der Hausordnung und somit der Maskenpflicht entziehen, in "Selbstüberhöhung über alle Menschen" stellen würden, habe man Hofer übel genommen. Hübner zufolge sei der Tenor in der darauffolgenden Klubsitzung "zwischen Erstaunen, Entsetzen, Verärgerung und Verwunderung" geschwankt.

Niemand im Klub habe daher auch das Ansinnen des Dritten Nationalratspräsidenten unterstützt. Vielmehr hätten sich die freiheitlichen Mandatare allesamt hinter Klubobmann Kickl gestellt. Hofer könne "nicht für die Abgeordneten sprechen und sie zu gar nichts zwingen", meinte Hübner.

Der ehemalige Nationalratsabgeordnete und Jurist Hübner war im vergangenen Jahr von der Wiener FPÖ in den Bundesrat entsandt worden. 2017 hatte er wegen vorangegangener Antisemitismus-Vorwürfen nicht mehr für den Nationalrat kandidiert. Hübner hatte den "Vater" der österreichischen Verfassung Hans Kelsen als Hans Kohn bezeichnet. Die Verwendung dieses jüdischen Namens gilt in einschlägigen Kreisen als antisemitischer Code.

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