"Lustiger Kärntner" Dobernig sagte nicht viel
Der frühere Haider-Büroleiter (2005-2008) und Kärntner Finanzlandesrat (2008-2013), Harald Dobernig hat sich im Hypo-U-Ausschuss bei seiner Befragung einsilbig gezeigt. Er konnte sich im Hypo-Skandal an "nichts Konkretes" erinnern. Bei Nachfragen nach der Causa Birnbacher entschlug sich Dobernig mit dem Hinweis auf laufende Ermittlungen.
Der Ex-Politiker bestätigte, er habe mit seinem freiheitlichen Ex-Parteikollegen Uwe Scheuch bei Dietrich Birnbacher Parteispenden "nicht gefordert, sondern nachgefragt - aber das ist das Thema, wo ich mich entschlage". Dobernig und der frühere FPK-Chef Uwe Scheuch sollen vom Steuerberater Birnbacher Rückflüsse aus dessen Millionenhonorar im Zuge des Hypo-Verkaufs an die BayernLB verlangt haben. In der Causa wurden Birnbacher, der den Verkauf der Hypo an die BayernLB überteuert begleitet hatte, und der ehemalige Kärntner ÖVP-Chef Josef Martinz bereits rechtskräftig verurteilt.
Aussagepflicht missachtet?
Dobernig wurde mehrmals an seine Aussagepflicht von Verfahrensrichter Walter Pilgermair und Ausschussvorsitzender Doris Bures erinnert. Im Laufe der Befragung gab es mehrmals Unterbrechungen der Sitzung und Beratungen über die mageren Antworten von Dobernig.
Dobernig betonte mehrmals, dass die Hypo aus seiner Sicht nicht verstaatlicht, sondern um einen Euro verkauft worden sei. Dobernig will weder beim Verkauf der Hypo Alpe Adria, noch beim Tourismus-Großprojekt Schlosshotel Velden involviert gewesen sein.
"Manchmal würden wir besser weinen als lachen"
"Olls dasogn hot er sich nit lossn" ("Er hat sich nicht allzu viel sagen lassen"), erklärte Dobernig auf "gut Kärntnerisch" den Meinungsunterschied mit Haider. Da es mehrmals im heutigen Verlauf auch zu Lachern kam, etwa wegen der "lustigen Kärntner" (Dobernig), sagte ÖVP-Fraktionschefin Gabriele Tamandl wohl auch in Richtung der Medienvertreter im Raum, "die Lage ist natürlich ernster", als zeitweise der Eindruck entstehe. "Manchmal würden wir besser weinen als lachen", so Tamandl. Sie entlockte Dobernig auch noch zu sagen, dass Haider sicher davon überzeugt gewesen sei, dass es nie zu dem kommen werde, was jetzt rund um die frühere Hypo los sei.
Als zweite Auskunftsperson ist der Kärntner Ex-Politiker Peter Ambrozy ( SPÖ) geladen. Anbei die Ereignisse im Live-Ticker:
"Lustiger Kärntner" Dobernig sagte nicht viel
Guten Morgen aus dem Parlament
Gleich wird der ehemalige Kärntner Finanzlandesrat Harald Dobernig (BZÖ/FPK) vor dem Hypo-Untersuchungsausschuss aussagen. Am Nachmittag folgt Ex-Landeshauptmann Peter Ambrozy (SPÖ).
Laufende Ermittlungen
In der Causa Hypo wird gegen Dobernig wegen "Beitragstäterschaft zur Untreue" ermittelt. Außerdem läuft ein Verfahren der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft aufgrund der sogenannten Broschüren-Affäre.
Lugar: "Dobernig nah bei
Haider"
Lugar (Team Stronach) sagt zu den Medienvertretern, dass Dobernig "ganz nah bei Haider war". Dobernig sei "letztes Mal nicht in einem guten Zustand" gewesen. "Wir werden sehen, was er aussagen wird", so der Abgeordnete. Mit Ambrozy soll die Rolle der SPÖ "mehr beleuchtet" werden.
Dritte Ladung
Dobernig ist heute schon zum dritten Mal geladen. Vor der Sommerpause wurde seine Vertrauensperson vom Ausschuss abgelehnt. Dobernig beschwerte er sich daraufhin beim Verfassungsgerichtshof. Zur zweiten Ladung erschien Dobernig erst gar nicht. Die Folge war eine Beugestrafe von 3000 Euro und die Drohung einer polizeilichen Zwangsvorführung.
Letzter Tag für Podgorschek?
Podgorschek (
FPÖ) stellt in den Raum, dass heute sein letzter Ausschusstag sein könnte. Der Abgeordnete soll Landesrat in Oberösterreich werden. Das Verhalten von Dobernig sei nicht in ihrem Sinne gewesen. Er sei "ein kleines Mosaiksteinchen bei der Aufklärung".
Haiders "Schatzmeister"
Für
Hable (NEOS) gehe es bei Dobernig auch um illegale Parteienfinanzierungen. Er sei die "rechte Hand" und "Schatzmeister" von Haider gewesen.
"Kronzeuge der Part of the Game-Gesellschaft",
Dobernig sei "möglicher Kronzeuge der Part of the Game Gesellschaft", sagt Kogler (Die Grünen). "Die Akten sprechen auch eine Sprache." Dobernig sei außerdem "ein überforderte Helfer von Haider" gewesen und "schon bestraft genug". Ambrozy habe zwar kein Geld genommen sei aber "der Prototyp der Brot und Spiele Politik".
Tamandl hatte "komischen Eindruck von Dobernig"
"Wenn er will, kann Dobernig sehr viel beitragen", sagt Tamandl (ÖVP). Er sei ein Intimus von Haider gewesen. Sie hätten bei seinem ersten Erscheinen "einen komischen Eindruck" von ihm gehabt. "Aber vielleicht wollte er uns auch beim Schmäh halten."
Krainer lobt SPÖ-Vertreter
Dobernig sei heute gekommen weil er sich die polizeiliche Zwangsvorführung ersparen wollte, mutmaßt Krainer (SPÖ). Dobernig sei bei der Kärntner Politik "sehr nahe dran" gewesen. Die SPÖ-Vertreter in Kärnten Schaunig und Lacina hätten sich nach dem Aufkommen der Swap-Verluste vorbildhaft verhalten, so der Abgeordnete weiter.
Geschäftsordnungsdebatte
Die Medienvertreter müssen noch warten. Im Saal wird über die Geschäftsordnung debattiert.
Debatte dauert noch an
Heute scheinen die Abgeordneten viel Diskussionsbedarf zu haben.
Diskussion über
Vertrauenspersonen
Im Saal wird der allgemeine Umgang mit Vertrauenspersonen diskutiert. Schon gestern kam das Thema auf. Kogler (Die Grünen) beschwerte sich über das Verhalten der Vertrauensperson von Tilo Berlin. Seiner Meinung nach nahm der Anwalt zu viel Einfluss auf den Zeugen. Die Medienvertreter müssen weiter warten.
Es geht los
Nach fast einer Stunde dürfen die Medienvertreter in den Saal.
Rechtsbelehrung
Verfahrensrichter Pilgermair beginnt mit der Rechtsbelehrung. Dobernig und seine Vertrauensperson bestätigen die Richtigkeit des Personaldatenblatts.
Keine Stellungnahme
Dobernig verzichtet auf eine einleitende Stellungnahme. Pilgermair fährt mit der Erstbefragung fort.
Wenig mit Hypo zu tun
Pilgermair fragt nach Berührungspunkte zur Hypo. Mit der Hypo habe er damals überhaupt nicht zu tun gehabt, sagt Dobernig. Ab 2008 sei er mit Felsner in der Landesaufsicht gesessen. Er sei auch Aufsichtsrat der Kärntner Landesholding gewesen. Bei dieser Aufgabe habe er aber nicht mit der Hypo zu tun gehabt. Er sei als Aufsichtsrat vom Vorstand nur informiert worden.
Nachdem Robert Lugar gestern vom U-Ausschuss-Gast Wolfgang Schüssel wegen der korrekten Anrede gerügt wurde, hat sich der Klubobmann des Team Stronach nun eine humorvolle Antwort im Vassilakou-Stil überlegt.
(tem)
Information über Eigenkapitalschwäche
Pilgermair fragt nach dem Zustand der Bank. Die Vorstände der Landesholding hätten über Eigenkapitalschwäche berichtet, sagt der Zeuge. Er habe sich im Rahmen der Möglichkeiten als Aufsichtsrat der Landesholding über die Hypo informiert. Im Sommer 2009 sei vermittelt worden, dass die Bayern eine Kapitalaufstockung nicht stemmen wollen.
Kein Kontakt zur Aufsicht
Zur FMA und OeNB habe er keinen Kontakt gehabt, sagt Dobernig zu Pilgermair. Er habe den Kontakt auch nicht gesucht.
Keine Informationen nach Verstaatlichung
"War für sie das nicht von Interesse?", fragt Pilgermair. Nach dem Verkauf der Hypo an den Bund, seien sie aus der Informationskette ausgeschlossen worden, sagt Dobernig.
Lugar beginnt
Lugar (Team Stronach) zitiert Stefan Petzner. Demnach habe Dobernig Haider in "wirtschaftlichen Fragen" beraten. Er sei nicht der wirtschaftlicher Berater von Landeshauptmann gewesen, sagt Dobernig. Da habe es andere Leute gegeben. Da wolle sich jemand "abputzen".
Für Budgetfragen zuständig
Er habe sich bei Budgetfragen reingekniet, präzisiert Dobernig. Es seien Schwerpunkte gesetzt worden. Dem Landeshauptmann sei etwa die Familienförderung wichtig gewesen.
Swap-Verluste werden Thema
Lugar (Team Stronach) fragt nach dem Aufkommen der Swap-Verlusten. Zwischen ihm und Haider sei das nie Thema gewesen, sagt Dobernig. "Das hat er schon mit Ederer besprochen und nicht mit mir." In einer Sitzung habe Haider nur gesagt, dass es ein Problem bei der Hypo gibt, so der Zeuge weiter.
Keine Aussage über Causa
Birnbacher
Lugar (Team Stronach) will die Causa Birnbacher thematisieren. Dobernig sagt sofort, dass er dazu aufgrund von laufenden Ermittlungen nichts sagen werde. Verfahrensanwalt Binder sagt, dass der Zeuge auch zivilrechtliche Ansprüche riskieren würde. Auch von der Landesholding sei er nicht entbunden, sagt Dobernig.
Keine
Entbindung von der Landesholding
Lugar (Team Stronach) fragt, ob Dobernig nach der Entbindung von der Landesholding gebeten habe. Der Zeuge bestätigt, dass er gestern telefonisch nach einer Entbindung gebeten habe.
Kein Veto gegen
Martinz
Lugar (Team Stronach) legt ein Protokoll einer Aufsichtsratssitzung der Kärntner Landesholding vor, bei der auch Tilo Berlin anwesend war. Ihm gehe es um die Rolle von Berlin, sagt der Abgeordnete. Thema bei der Sitzung war die Anleihe von Berlin und eine mögliche Haftungsübernahme des Landes. Martinz habe Haftungen übernehmen wollen, sagt Lugar und fragt, warum kein Veto erfolgt sei. Aufgrund einer Wortmeldung könne er kein Veto einlegen, sagt Dobernig.
Hable macht weiter
Hable (NEOS) fragt nach der Zeit als Haiders Büroleiter. Er habe damals hauptsächlich mit Budgetfragen zu tun gehabt, sagt Dobernig. Auch Koordinationsaufgaben habe er übernommen. Mit der Hypo habe er nichts zu tun gehabt. Haider habe immer mit Kulterer direkt kommuniziert, so der Zeuger weiter.
Post gemacht
Dobernig präzisiert, dass er "Post von der Hypo gemacht" habe. "Also sie haben als Büroleiter des Landeshauptmann nur Briefe geöffnet?", fragt Hable (NEOS). "Nein", sagt Dobernig und berät sich mit dem Verfahrensanwalt. Es könne sein, dass Stücke von der Hypo über seinen Tisch gegangen sind, sagt der Zeuge schlussendlich. An konkrete Beispiele könne er sich aber nicht erinnern.
Sitzung unterbrochen
Dobernig will sich länger beraten. Bures unterbricht die Sitzung.
Entbindung wird nachgereicht
Die Sitzung wird wieder aufgenommen. Kogler (Die Grünen) meldet sich zur Geschäftsordnung. Die Landeholding habe angekündigt, die Entbindung des Zeugens gleich zuzustellen. Es sei zeitlich nicht möglich gewesen diese früher zu schicken, so der Abgeordnete.
Unkonkrete Antworten sorgen für Diskussion
Hable (NEOS) fragt nach der Funktion als Büroleiter beim Verkauf der Hypo an die BayernLB. Er habe inhaltlich nichts damit zu tun gehabt, so der Zeuge. Der Landeshauptmann habe ihm vielleicht "etwas diktiert". Hable sieht die Antworten als nicht zulässig an. Sie seien zu unkonkret, so der Abgeordnete. Tamandl (ÖVP) wünscht eine Stehung. Dem Zeugen sei seiner Rolle als Auskunftsperson nicht klar, so die Abgeordnete.
Sitzung wieder unterbrochen
Dobernig berät sich abermals mit seiner Vertrauensperson und Verfahrensanwalt Binder. Die Befragung erweist sich als langwierig.
Beugestrafe bei Aussageverweigerung
Laut Verfahrensordnung kann der Bundesverwaltungsgericht bei einer fortgesetzten nichtgerechtfertigten Aussageverweigerung eine Beugestrafe von bis zu 1000 Euro verhängen.
Pilgermair meldet sich zu Wort
Die Auskunftsperson sei verpflichtet eine konkrete Antwort zu geben, so Pilgermair sinngemäß. "Wenn sie etwas nicht mehr wissen, dann sagen sie es."
Wieder unkonkrete Antworten
Hable (NEOS) wiederholt seine Frage nach Hypothemen in Dobernigs Zeit als Büroleiter. Er habe sicher mit Hypo-Themen zu tun gehabt, könne aber sich nicht an konkrete Fälle erinnern, sagt der Zeuge. Er habe beim Hypo-Verkauf nicht verhandelt. Hable wendet sich an Vorsitzende Bures. Der Zeuge sage immer nur, was er nicht gemacht hat und nicht, was er gemacht hat.
Abermals unterbrochen
Bures bittet die Fraktionsführer zu sich und unterbricht wieder einmal die Sitzung. Dobernigs unkonkrete Antworten sorgen für viel Diskussionsbedarf im Saal.
Hable probiert es noch einmal
Offenbar sei das Thema unangenehm für den Zeugen, sagt Hable (NEOS). Er habe natürlich als Büroleiter etwas mitbekommen, so Dobernig. Bei der Preisfindung sei er aber nicht involviert gewesen.
Nichts mit Parteifinanzen zu tun gehabt
Hable (NEOS) fragt jatzt nach Parteiangelegenheit und den Parteifinanzen. Er sei Mitglied gewesen, sagt Dobernig. Mit den Parteifinanzen haber er nichts zu tun gehabt. Hable wundert sich, warum der Zeuge dann bei der Causa Birnbacher entschlagen könne.
Hable und Kogler kritisieren
Justizministerium
Hable (NEOS) fragt sich, wie Dobernig Beschuldigter in der Causa Brinbacher sein könne, wenn er nichts mit den Parteifinanzierungen zu tun gehabt hat. Die dementsprechenden Akten seien vom Justizministerium auch nicht geliefert worden, so der Abgeordnete. Kogler (Die Grünen) verlangt eine Übersicht vom Justizministerium, gegen wen Ermittlungen laufen.
Hable will Birnbacher-Akten haben
"Die Birnbacher-Akten holen wir uns vom Minister Brandstetter", kündigt Hable (NEOS) an. Ansonsten werde der Minister vor dem Ausschuss geladen.
Entbindung der Landesholding ist angekommen
Vorsitzende Bures verkündet, dass die Entbindung des Zeugens mittlerweile vorlege.
Schlosshotel
Velden wird Thema
Habel (NEOS) fragt nach dem Schlosshotel Velden. Er habe damit nichts zu tun gehabt, sagt Dobernig. "Ich erinnere sie daran, dass sie hier im Ausschuss die Wahrheit sagen müssen", sagt Hable. Der Zeuge sei quasi Finanzminister von Kärnten gewesen. Dobernig bleibt dabei.
Greiner übernimmt
Greiner (SPÖ) will wissen, wann für den Zeugen erkennbar war, dass die Bayern einsteigen werden. "Mai", sagt Dobernig. "Welches Jahr?", will Greiner wissen. "Das war glaub ich 2007", präzisiert der Zeuge.
Hypo-Verkauf ohne Zustimmung des Landtages
Jetzt geht es um die fehlende Zustimmung des Kärntner Landtages für den Verkauf der Hypo. Greiner (SPÖ) legt ein Dokument vor. Dobernig liest.
Verpflichtungen des Verkäufers
Das Schriftstück von Greiner (SPÖ) zählt die Verpflichtungen des Verkäufers auf. Unter anderem wurde festgeschrieben, dass der Landtag mit dem Verkauf nicht befasst werden soll. Greiner sagt, dass wohl jemand großes Interesse gehabt habe, den Landtag auszuschließen. Das könne er nicht nachvollziehe, da die Mehrheit im Landtag gegeben war, so Dobernig.
Bericht von Dobernig zur Zuständigkeit des Landtags
Dobernig habe ein Gutachten für Haider geschrieben, dass sich der Landtag mit dem Hypo-Verkauf nicht befassen soll, sagt Greiner (SPÖ). Das sei kein Gutachten sondern ein Bericht, sagt der Zeuge. "Das stimmt. Es hat ja auch nur zwölf Zeilen", sagt Greiner.
Haftungen werden Thema
Greiner (SPÖ) will wissen, ob der Zeuge die Landeshaftungen einmal hinterfragt habe. Dobernig weicht aus.
Rauch macht weiter
Walter Rauch (
FPÖ) sagt, dass die Abgeordneten beim Casino-Verkauf auch nicht gefragt werden und nennt die Ausführungen von Hable (NEOS) fantasievoll. Mehrer Zwischenrufe sorgen für einen kleinen Aufruhr.
Kein Schutz für Kulterer und Striedinger
Rauch (FPÖ) fragt nach Reaktionen der Landesregierung zu den Verfahren gegen Kulterer und Striedinger. Der Landeshauptmann habe sich "nicht unbedingt" schützend vor Kulterer und Striedinger gestellt, bestätigt Dobernig.
Swap-Verluste werden Thema
Tamandl (ÖVP) fragt nach dem Aufkommen der Swap-Verluste im Jahr 2006. Es geht um die Reaktion Haiders. Er könne sich daran nicht erinnern, so Dobernig. Auch an Interventionen Haiders hat der Zeuge keine Erinnerung.
Kein Wissen über Haider-Brief
Tamandl (ÖVP) legt ein Dokument vor. Es handelt sich um den Haider-Brief an Grasser. Er sei damit nicht befasst gewesen, so Dobernig.
Haider wollte Kulterer-Kontakte weiter nutzen
Tamandl (ÖVP) fragt jetzt nach dem Wechsel von Kulterer in den Aufsichtsrat. Haider habe die Kontakte von Kulterer weiter nützen wollen, sagt Dobernig. Es sei damals ein strategischen Partner gesucht worden.
Styrian Spirit
Tamandl (ÖVP) thematisiert die "flügellahme" Fluglinie Styrian Spirit. Man habe den Wirtschaftsstandort Kärnten mit Businessflügen stärken wollen, sagt Dobernig. Es sei weniger um Touristen gegangen.
Haider ließ sich wenig sagen
Er sei nicht für das Projekt Styrian Spirit gewesen, sagt Dobernig. "Warum hat Haider ihnen nicht zugehört?", fragt Tamandl (ÖVP). "Sie haben ihn sicher einmal getroffen", antwortet Dobernig. "Nicht persönlich", sagt Tamandl. "Sagen wir es so, alles hat Haider sich nicht sagen lassen", so der Zeuge.
Kogler macht weiter
Auch Kogler (Die Grünen) spricht die Pleite-Fluglinie Styrian Spirit an. Die Meinung von Haider sei beim Thema Styrian Spirit "gefestigt"gewesen, so der Zeuge. "Wer war weniger gefestigt?", fragt der Abgeordnete. "Petzner", antwortet Dobernig.
Treffen mit Stronach
Kogler (Die Grünen) fragt nach Magna und Sigi Wolff. Bei einer Veranstaltung im Casino sei diskutiert worden, wie man gemeinsam mit der Steiermark den Wirtschaftsstandort Kärnten stärken könnte, sagt der Zeuge. Stronach sei auch dabei gewesen. Finanzierungen seien aber nicht Thema gewesen.
Moser wird Thema
Kogler (Die Grünen) fragt nach Karl-Heinz Moser. Er kenne Moser, sagt Dobernig. Im Büro des Landeshauptmann sei das aber nie Thema gewesen.
Kärntner Privatstiftung
Die Hypo habe zwischen 600.000 und 800.000 Euro der Kärntner Privatstiftung gespendet, bestätigt Dobernig. Über mehr Gelder wisse er nichts, sagt der Zeuge zu Kogler (Die Grünen). Dobernig war Aufsichtsrat der Stiftung.
Widerspruch bei
Entbindung
Lugar (Team Stronach) fragt nach der Entbindung der Kärntner Landesholding. Dobernig sagte vorher aus, dass er schriftlich und telefonisch um eine Entbindung gebeten habe. Das sei vor dem 6. Oktober passiert. Laut Lugar stimmt das nicht. Der Vorsitzende der Kärntner Landesholding habe gesagt, dass der Zeuge schon entbunden gewesen wäre, so der Abgeordnete.
Sonderdividende als "Mitgift"
Rauch (FPÖ) will mehr über die Sonderdividende beim Hypo-Verkauf wissen. Die sei ein Wunsch der ÖVP gewesen, so Dobernig. Das sei eine "Mitgift für einen positiven Abschluss" gewesen.
Sitzungspause
Um 13:10 geht es weiter.
Sitzung wird wieder aufgenommen
Lugar (Team Stronach) macht bei den Swap-Verlusten weiter. Mit dem Zurückzahlen der Wandelschuldanleihe wäre die Finanzierung des Landes schwierig geworden, sagt Dobernig. Man habe sich bei einer Landesholdingklausur Gedanken über die Zurückzahlung gemacht.
Wenig wissen über Rolle der Confida
Lugar (Team Stronach) will mehr über die Rolle der Confida bei den Swap-Verlusten wissen. Zu Confida-Plänen habe er keine Wahrnehmungen, sagt Dobernig.
Keine Aussage zu Parteispenden
Hable (NEOS) fragt, ob der Zeuge je einmal Parteispenden eingefordert habe. Dobernig entschläft sich der Aussage. Hable fragt jetzt nach Gerald Mikscha. Er habe ihn nie gesehen, so der Zeuge.
Dobernig-Bericht wieder Thema
Krainer (SPÖ) thematisiert den Bericht von Dobernig, ob der Landtag mit dem Hypo-Verkauf zu befassen sei. Die Antwort sei nein gewesen, sagt der Zeuge. Auch die Landesregierung hätte nicht zustimmen müssen. Krainer fragt, ob im Bericht auch etwas über die Landesregierung stehe. "Nein", sagt Dobernig.
Bericht wurde widersprochen
Krainer (SPÖ) legt ein Dokument vor. Demnach habe Felsner ausgeführt, dass die Landesregierung nicht zustimmen hätte müssen. Im Gutachten sei man hingegen von einer nötigen Zustimmung ausgegangen, so der Abgeordnete. Krainer wundert sich über den Widerspruch. Man solle Felsner selbst damit konfrontieren, so Dobernig.
Felsner und
Haider keine Freunde
Podgorschek (FPÖ) fragt nach einem Verhältnis zwischen Felsner und Haider. Es sei definitiv kein freundschaftliches gewesen, sagt Dobernig. Felsner sei bei der SPÖ gewesen.
Haider war viel unterwegs
Podgorschek (FPÖ) fragt nach der Arbeit im Büro von Haider. Der Landeshauptmann sei viel unterwegs gewesen, sagt Dobernig. Es habe auch kein wöchentliches Jour fixe gegeben.
Haftungen in Rechnungsabschlüssen ausgewiesen
Obernosterer (ÖVP) spricht die Haftungen an. Es geht um Formblätter, die die Höhe des Landes ausweisen. Diese seien den Rechnungsabschlüssen beigelegt worden, sagt Dobernig. Alle Abgeordneten seien in Kenntnis gesetzt worden.
Vorstand gegen Rechnungshofprüfung
Kogler (Die Grünen) fragt nach der Mitarbeiterprivatstiftung der Hypo. Dank dieser sank der Landesanteil unter 50 Prozent und der Rechnungshof konnte nicht mehr prüfen. Der Vorstand habe vielleicht daran Interesse gehabt, sagt Dobernig.
Kanada-Geschäfte keine Skihütte
Lugar (Team Stronach) legt ein Dokument vor. Es geht um Geschäfte in Kanada. Er hab davon gehört, sagt Dobernig. Er wisse aber nicht, um was es konkret geht. "War es eine Skihütte?", fragt Lugar. "Nein", antwortet Dobernig. Er könne sich aber schlaumachen.
Gutachten widerspricht
Felsner
Krainer (SPÖ) geht wieder zurück auf das Gutachten. Dobernig hat laut dem Protokoll Felsner gefragt, ob die Landesregierung dem Hypo-Verkauf zustimmen müsse. Dieser verneint. Das von Dobernig beauftragte Gutachten widerspricht dem. "Da frag ich ja wenigstens nach", sagt Krainer.
Gutachten der Bayern forderte Landtagsbeschluss
Man habe versucht die Haftungen beim Verkauf nicht öffentlich zu debattieren, sagt Krainer (SPÖ). Deshalb habe man den Landtag damit nicht befassen wollen. Die Bayern hätten ein Gutachten gehabt, das die Befassung des Landtages als notwendig erachtet habe, so der Abgeordnete. Deswegen habe man einen dementsprechenden Passus in den Kaufvertrag geschrieben, so Krainer weiter und legt das Gutachten der Bayern vor.
Darmann sieht falschen Vorhalt
Dobernig sagt, dass das Schreiben der Bayern kein Gutachten sei. Krainer (SPÖ) glaubt hingegen, dass der Bericht von Dobernig "bestellt wurde". Darmann (FPÖ) meldet sich zur Geschäftsordnung. Das sei ein falscher Vorhalt. Der Landtag habe beim Verkauf nachweislich nicht befasst werden müssen, so der FPÖ-Abgeordnete.
Wieder einmal eine Unterbrechung
Die Diskussion über die Gutachten sorgt für eine weiter Verzögerung. Bures bittet die Fraktionsführer zu sich.
Landtagsbeschluss "besser"
Er sei ersucht worden, die Vorhalte klarzustellen, sagt Krainer (SPÖ). Das Gutachten der Bayern habe eine Zustimmung des Landtages als "besser" bezeichnet.
Diskussion um Gutachten geht weiter
Podgorschek (FPÖ) fragt, ob Felsner das Gutachten des Verfassungsdienst bei seiner Einschätzung schon gehabt habe. Das wisse er nicht, so der Zeuge. Krainer (SPÖ) sieht einen Widerspruch. Das Gutachten sei an Felsner adressiert. Podgorschek (FPÖ) sieht hingegen die Möglichkeit, dass Felsner von dem Gutachten nichts gewusst hat. Deswegen habe er eine andere Einschätzung dargelegt. Man müsse Felsner selber fragen, sagt der Abgeordnete.
"Führerscheintausender"
Jetzt geht es um Projekte des Kärntner Zukunftsfonds, der mit der Wandelschuldanleihe gespeist wurde. Dorbernig zählt ein paar auf. Unter anderem den Pyramidenkogel. Obernosterer (ÖVP) fällt noch ein Projekt ein und ruft "Führerscheintausender" dazwischen.
Haider setzten Haftungen zu
Tamandl (ÖVP) fragt nach den Haftungen und nach den Gedanken Haiders darüber. Die Landeshaftungen hätten den Landeshauptmann schon zugesetzt, sagt Dobernig.
Megymorez wollte
Styrian Spirit "unter die Lupe nehmen"
Kogler (Die Grünen) macht mit der Styrian Spirit weiter und legt ein Dokument vor. Dem Dokument nach stellte Dobernig im März 2006 kritische Fragen zum Projekt. Er habe Aufklärung gewollt, sagt Dobernig. Ihm sei das aber nicht alleine eingefallen. Der Landesholdingvorstand Megymorez habe das "unter die Lupe" nehmen wollen, so der Zeuge.
"Bindeglied" für
Haider
Lugar (Team Stronach) zitiert Aussagen von Stefan Petzner. Demnach sei Dobernig die Ansprechperson für Haider gewesen. Er habe Xander oder Megymorez informiert, wenn Haider was wollte, so der Zeuge. Dobernig bestätigt, dass er das "Bindeglied" zwischen Haider und Xander oder Megymorez gewesen sei. "Warum dann nicht beim Verkaufsprozess?", will Lugar wissen. "Bei großen Geschichten" habe Haider direkt kommuniziert, so der Zeuge.
Krainer liest Gesetzestext vor
Krainer (SPÖ) fragt, ob das Land oder dem Land zurechenbare Gesellschaften Gelder aus der Hypo abgezogen hätten. Das sei ihm nicht bekannt, sagt der Zeuge. Krainer thematisiert jetzt wieder die Zuständigkeiten beim Hypo-Verkauf. Laut einem Paragraf sei die Landesregierung zuständig gewesen, so Krainer sinngemäß und zitiert den Gesetzestext. Er sei kein "studierter Jurist", so Dobernig.
Krainer sieht falsche Aussage von
Felsner
Die Landesregierung habe dem Verkauf selbstverständlich zustimmen müssen, sagt Krainer (SPÖ). Die Aussage von Felsner sei falsch.
Gesellschafter bei
Styrian Spirit "monetär ausgelassen"
Kogler (Die Grünen) geht wieder auf die Pleitefluglinie Styrian Spirit ein. Die Landesholdingvorstände hätten sich gefragt, wie man "das noch retten könne", erzählt Dobernig. Das sei aber leider nicht mehr gelungen. Gründe sei die Auslastung und strategischen Entscheidungen gewesen. Die Mitgesellschafter hätten auch "monetär ausgelassen".
Partizipationskapital
Jetzt geht es um das Partizipationskapital des Bundes, das 2008 überwiesen wurde. Die Bayern hätten der Hypo schon zwei Mal eine Kapitalspritze gegeben, erzählt Dobernig. Deswegen hätten die Bayern auch einen Beitrag des Bundes gewollt.
"Der Papa wird´s scho richten"
Krainer (SPÖ) sagt, dass die Landeshaftungen unter dem Motto "Der Papa wird´s scho richten." übernommen worden sind. Damit sei der Bund gemeint.
Sitzung beendet
Es geht um 15:55 weiter.
Es sollte eigentlich weitergehen
Es fehlen aber noch einige Abgeordnete.
Es geht weiter
Gleich wird Peter Ambrozy vor dem Ausschuss aussagen. Er war 1988 und 1989 Landeshauptmann von Kärnten. Im Herbst 2005 trat Ambrozy als Landesparteivorsitzender der SPÖ zurück.
Rechtsbelehrung
Wie gewohnt erfolgt vor der Befragung eine Rechtsbelehrung des Verfahrensrichters. Ambrozy hat übrigens keine Vertrauensperson mitgenommen.
Kein einleitende Stellungnahme
Ambrozy möchte keine Stellungnahme abgeben. Es beginnt die Erstbefragung durch Verfahrensrichter Pilgermair.
Berührungspunkte mit der Hypo
Pilgermair fragt nach Berührungspunkte mit der Hypo. Mit der Hypo selbst habe als Finanzreferent zu tun gehabt, sagt Ambrozy. Das sei 1993 und 1994 gewesen. Außerdem noch als Aufsichtsrat der Kärntner Landesholding in den Jahren 2004 und 2005, so der Zeuge weiter. Auch als Landesparteivorsitzender der SPÖ habe er mit der Hypo zu tun gehabt.
Konto bei der Hypo seit 1973
Pilgermair fragt, ob der Zeuge nach dem Ausscheiden aus der Politik im Jahr 2005 mit der Hypo noch verbunden gewesen sei. "Ich bin noch heute mit der Hypo verbunden, da ich seit 1973 ein Konto bei der Hypo habe", sagt Ambrozy. Beratervertrag habe er aber keinen gehabt. Er habe aber aufgrund eines Sponsorenvertrags für einen Volleyballverein bis 2007 eine Verbindung gehabt.
Wandelschuldanleihe als beschäftigungspolitischer Plan
Pilgermair fragt nach Kontakten zu Organen des Bundes. Ambrozy verneint. Jetzt fragt der Verfahrensrichter nach der Bedeutung der Wandelanleihe. Der Plan dazu sei zusammen mit der FPÖ entwickelt worden. Sie hätten "beschäftigungspolitisch etwas zustande bringen wollen". Sie als Sozialdemokraten seien davon ausgegangen, dass sich der Wert von 500 Millionen an der Börse erhöhen werde.
Keine größere Bank als Partner
Strategische Partnerschaften seien diskutiert worden, sagt Ambrozy. Sie als SPÖ seien aber gegen eine größere Bank wie die BayernLB gewesen. Sie hätten nämlich "das Headquarter" in Kärnten belassen wollen, so der Zeuge weiter.
Hable macht den Anfang
Hable (NEOS) fragt nach Informationen über Mängel bei der Hypo. Er habe keine Warnungen wahrgenommen, sagt Ambrozy. Sie hätten sich in der Landesholding ständig von dem Vorstand informieren lassen. Er gehe davon aus, dass dieser die Wahrheit gesagt hat, sagt der Zeuge weiter. Hable fragt nach dubiosen Geschäfte am Balkan. "Falls es Gerüchte aus dem Balkan gegeben hätte, hätten die Medien vor mir davon gewusst, antwortet Ambrozy. "Wer hätte mir schon etwas vom Balkan erzählen sollen?"
Kein Einfluss auf Bankengeschäft
Das Bankgeschäft sei von der Landesregierung überhaupt nicht beeinflusst worden, sagt Ambrozy zu Hable (NEOS). Es habe natürlich einige "Fantasieprojekte" gegeben. Am Balkan etwa hätte das Land aber überhaupt nicht zu sagen gehabt, so der Zeuge weiter.
Schlosshotel
Velden
Hable (NEOS) fragt nach dem Schlosshotel Velden. Kulterer habe, möglicherweise mit Landeshauptmann Haider, die Idee gehabt, das Schloss mit dem Erlös von Apartments-Neubauten zu finanzieren, erzählt Ambrozy. Wenn die Finanzierung gepasst hätte, wäre das "die optimale Lösung" gewesen. Über Abzweigungen der Gelder habe er keine Wahrnehmungen, so der Zeuge zu Hable (NEOS).
Kucher macht weiter
Kucher (SPÖ) zitiert den ehemalige Kärntner Finanzreferent Karl Pfeifenberger (FPÖ). Dieser sagte im Ausschuss, dass er "als Unbeteiligter" geladen werde, "aber der Ambrozy nicht." Ambrozy wundert sich, dass Pfeifenberger sich als Unbeteiligter bezeichnet hat. Als Finanzreferent habe man eine Holschuld.
Kulterer beschwerte sich über Prüfungen
"Ich habe keinen Bericht der Nationalbank gelesen", sagt Ambrozy zu Kucher (SPÖ). Kulterer habe sich öfter beschwert, dass die Hypo so oft geprüft werde. "Das wird aber wahrscheinlich jeden so gehen, der geprüft wird", relativiert der Zeuge.
"Bedingungsloser Erfüllungsgehilfe von
Haider"
Kucher (SPÖ) fragt nach dem Verhältnis zu Pfeifenberger. "Pfeifenberger war ein bedingungsloser Erfüllungsgehilfe von Haider", sagt Ambrozy. Er habe kein besonderes Verhältnis zu Pfeifenberger gehabt. Er beobachte aber oft, dass Leute nach dem Ausscheiden "ihr eigenes Geschichtsbild zimmern", so der Zeuge weiter.
"Servus Herr Präsident"
"Servus Herr Präsident", sagt Darmann (FPÖ) zu Ambrozy. "Präsident des Roten Kreuzes", präzisiert der Abgeordnete. Der Zeuge ist seit 1988 Präsident des Kärntner Roten Kreuzes.
Schlosshotel wieder Thema
Darmann (FPÖ) geht jetzt auch auf das Projekt Schlosshotel Velden ein. Der Abgeordnete sieht das nicht als Projekt des Landes, sondern als Projekt der Bank. Die Bank habe die Apartments als Lösung für ein Landesproblem gesehen, sagt Ambrozy. Die Umwidmung für die Apartments sei auch nicht leicht für die Gemeinde gewesen.
"Schandfleck kostet auch viel Geld"
"Wenn du einen Schandfleck am Wörthersee stehen hast, kostet das auch viel Geld", sagt Ambrozy zu Darmann (FPÖ). Über die Parteiengrenze hinweg, seien alle dafür gewesen, so der Zeuge über das Projekt Schlosshotel Velden.
FPÖ war gegen Kulterer-Besetzung
Darmann (FPÖ) fragt nach dem Einstieg der GraWe. Die Verantwortung habe der damalige Finanzreferent Rauscher gehabt, sagt Ambrozy. Darmann will mehr über die Anwerbung Kulterers wissen. Die Freiheitlichen seien gegen die Besetzung gewesen, sagt Ambrozy. "Warum?", fragt Darmann. "Weil sie damals in Opposition waren", sagt der Zeuge. Kulterer wurde 1992 vom damligen Landeshauptmann Christof Zernatto (SPÖ) in den Vorstand der Hypo berufen.
Nur noch Abgeordneter
Darmann (FPÖ) fragt nach der Einführung der Haftungsprovisionen im Jahr 1998. Da sei er nur noch Abgeordneter gewesen, erklärt Ambrozy. "Nur noch", betont Darmann. Gelächter im Saal. "Also, Nationalratsabgeordneter ist natürlich etwas besonderes", sagt der Zeuge lächelnd.
Ambrozy lobt
Felsner
Felsner sei ein gewissenhafter und präziser Mitarbeiter gewesen, sagt Ambrozy zu Darmann (FPÖ). Er sei auch immer loyal gewesen. Er habe sich immer wieder für eine Expertise an Felsner gewendet, so der Zeuge weiter. Horst Felsner war Leiter der Finanzabteilung der Landesregierung.
Ambrozy sieht
Finanzreferent gefragt
Darmann (FPÖ) thematisiert die Ausweitung der Haftungen im Jahr 2004. Er habe gedacht, dass die Ausweitung der Haftungen kein Problem darstellen würde, da die Haftungsausweitung unter der Kontrolle der Holding gestanden sei, sagt Ambrozy. Kulterer habe die Haftungen aber exzessive ausgenutzt. "Da wäre der Finanzreferent gefragt gewesen", so der Zeuge weiter
Obernosterer übernimmt
Auch Obernosterer (ÖVP) macht bei den Landeshaftungen weiter. Es geht um den Landtagsbeschluss über die Haftungsausweitung im Jahr 2004. Sie seien davon ausgegangen, dass die Kontrolle über die Haftung wahrgenommen werde, so Ambrozy.
Kein Risiko für das Land
Alle Fraktionen seien der Meinung gewesen, dass das "kein Risiko für das Land" wäre, so Ambrozy über die Haftungsausweitung zu Obernosterer (ÖVP).
Wandelschuldanleihe für Investitionen
Obernosterer (ÖVP) geht auf das Jahr 2001 zurück. Damals habe man mit dem Verkauf der Kelag-Anteile und der Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft Kabeg das Budget saniert, so der Abgeordnete. Ein Teil davon sei zur Schuldensenkung verwendet worden, so Ambrozy. Strukturell sei aber nichts passiert. Deswegen sei es 2004 wieder zu einer prekären Budgetsituation gekommen, so der Zeuge weiter. Mit der Wandelschuldanleihe habe man deswegen nachhaltige Projekte finanzieren wollen. Ambrozy nennt als Beispiel die Koralmbahn.
Mitarbeiterstiftung gegen Rechnungshofprüfung
Obernosterer (ÖVP) fragt jetzt nach dem Zweck der Mitarbeiterstiftung der Hypo. Man habe sich so der Rechnungsprüfung entledigen wollen, stell der Abgeordnete in den Raum. "Das kann sein", sagt Ambrozy. Durch die Gründung der Mitarbeiterprivatstiftung fiel der Landesanteil bei der Hypo unter 50 Prozent. Damit war der Rechnungshof nicht mehr zuständig.
Keine Information über kritische Berichte
Lichtenecker (Die Grünen) fragt nach Prüfberichten der Nationalbank. Kulterer habe bei fast jeder Aufsichtsratssitzung gesagt, dass die Prüfung der OeNB gut verlaufen würdet, so Ambrozy. Kritisches habe Kulterer nie berichtet.
Holding nicht zuständig
Lichtenecker (Die Grünen) fragt, warum man nie kritisch nachgefragt habe. Der Aufsichtsrat der Holding sei kein Aufsichtsorgan der Hypo, so Ambrozy. Das sei die Aufgabe des Aufsichtsrats der Bank gewesen.
Die Bestellung von Bussfeld
Lichtenecker (Die Grünen) fragt nach der Bestellung von Bussfeld. Er habe Haider vorgeschlagen, Bussfeld zum Vorstand der Holding zu machen. Bussfeld habe aber die Bedingung gehabt, dazu auch den Aufsichtsratsvorsitz der Hypo zu besetzen. Das sei ein ganz normaler Vorgang, so der Zeuge weiter. Sie hätten auch Interesse gehabt, dass der Vorstand der Holding mehr Einsicht in die Hypo bekommt.
"
Wahlkampf war"
Lichtenecker (Die Grünen) legt eine Ausendung der SPÖ-Kärnten von 24. Februar 2004 vor. Es geht um etwaige Hypo-Verkaufspläne der FPÖ. "Welche Informationen hat es da gegeben?", fragt Lichtenecker. "Wahlkampf war", antwortet Ambrozy lapidar.
Sponsoring für einen
Volleyballverein
Lichtenecker (Die Grünen) zitiert Tilo Berlin. Demnach habe sich Ambrozy "noch mehr bei der Hypo bedient als Haider". Berlin nennt ein Sponsoring der Hypo bei einem Volleyballverein. Außerdem habe Ambrozy laut Berlin mir der Presse gedroht. Es sei um ein 30.000 Euro Sponsoring der Hypo für den Verein Hypo Klagenfurt gegangen, so Ambrozy. Er habe sich mit Berlin vergleichen wollen. Andernfalls habe er mit einer Klage gedroht, so der Zeuge weiter. Er habe dann nur gesagt, dass das nicht ohne Öffentlichkeit über die Bühne gehen würde.
Schenk macht weiter
Schenk (Team Stronach) thematisiert den Hypo-Verkauf. Er sei immer gegen den Verkauf der Hypo gewesen, sagt Ambrozy. Er habe einen Börsengang bevorzugt. Schenk fragt jetzt nach dem Verhältnis zu Kulterer. Kulterer habe immer offen kommuniziert, so der Zeuge. Er habe nie Zweifel an der Richtigkeit seiner Aussagen gehabt.
Hable will Darmann korrigieren
Hable (NEOS) bezieht sich auf einen Bericht der Soko-Hypo. Demnach habe die Hypo im Interesse des Landes gehandelt. "Politische Kreditvergaben" werden im Akt auch erwähnt.
Informationskette bewusst durchbrochen?
Kucher (SPÖ) fragt nach dem Abgang von Bussfeld. Es geht um ein Lieblingsthema der SPÖ. Mit dem Abgang von Bussfeld sei die Informationskette zwischen Hypo Aufsichtsrat und der Kärntner Landesholding durchbrochen worden. Kucher sieht ein bewusstes Vorgehen. Ambrozy bestätigt, dass Kulterer kein Vertrauen in Bussfeld hatte. "Es war eigenartig", sagt der Zeuge und bestätigt ein bewusste Vorgehen.
Koalitionsverhandlung 2007
Darmann (FPÖ) fragt nach der Koalitionsvereinbarung 2007 unter Gusenbauer. "Was hat das mit der Hypo zu tun?", fragt Ambrozy.
Stillschweigen der Hypo bei Swap-Verluste
Lichtenecker (Die Grünen) fragt nach dem Aufkommen der Swap-Verlusten. Er habe das aus der Presse erfahren, sagt Ambrozy. 2005 sei die Wandelschuldanleihe vergeben worden. Dann sei die Frage gewesen, wie sie das Geld veranlagen sollen, so der Zeuge weiter. Die Hypo habe Christian Rauscher vorgeschlagen. Das sei derjenige gewesen, der für die Swap-Verluste verantwortlich gewesen war, so Ambrozy. Das zeige, dass die Hypo Stillschweigen bewahrt habe.
MAPS-Finanzierung
Lichtenecker (Die Grünen) legt ein Dokument vor. Es geht um eine Finanzierung der Mitarbeiterprivatstiftung (MAPS) in die Kärntner Privatstiftung. Ob die Mitglieder des Aufsichtsrates an der MAPS partizipiert konnten. Er wisse davon nichts, so Ambrozy.
Sitzung beendet
Keine weiteren Fragen. Es geht erst in zwei Wochen weiter.
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