Medizin-Aufnahmetest: "Kein Rolling Stones Konzert"

Am Freitag fand der Aufnahmetest für das human- und zahnmedizinische Studium statt
Coronabedingt wird heuer an sechs statt vier Standorten geprüft, und was sonst noch geplant ist, um Ansteckung zu verhindern.

Naturwissenschaftliche Kenntnisse, logisches Denken, sozial-emotionale Kompetenz und Textverständnis – all das wird am am morgigen Freitag von rund 16.000 jungen Menschen verlangt. Jeder von ihnen hat 110 Euro bezahlt, um an diesem Tag, der über ihre berufliche Zukunft entscheidet, dabei zu sein. Die Rede ist vom Aufnahmetest für das Medizinstudium.

Österreichweit gibt es dafür 1.740 Studienplätze – nur jeder neunte Kandidat wird also auch aufgenommen.

Höchste Sicherheitsvorkehrungen beim Aufnahmetest für Med Uni

Coronabedingt wird der Test heuer unter verschärften Hygienebedingungen ablaufen, erklärt die Vizerektorin der Medzinischen Universität Wien, Anita Rieder. Um eine "Entdichtung" zu gewährleiten, wird an sechs statt vier Standorten geprüft. Die Medizin-Uni Wien prüft etwa nicht nur in der Messe Wien, sondern auch im Messezentrum Salzburg. Bewerber für das Studium der Humanmedizin mit Adresse in Deutschland, Salzburg, Tirol (Nord-, Ost- und Südtirol), Vorarlberg und Oberösterreich werden den Test in Salzburg absolvieren, alle anderen Bewerber für die Humanmedizin sowie sämtliche Zahnmedizin-Bewerber werden in Wien geprüft. Darüber hinaus nutzt die Uni heuer alle Räume der Messe Wien für den Test.

Früher habe sie den Aufnahmetest mit einem Rolling Stones Konzert verglichen, sagt Rieder. Diesen Vergleich werde sie heuer nicht tätigen. Viel eher wären es heuer zehn Fußballspiele. "Denn die Fläche, die wir bespielen, entspricht der von zehn Fußballfeldern."

Die Medizin-Uni Graz prüft ihre Kandidaten zwar ausschließlich in Graz, teilt aber die Kandidaten auf Messe Graz, Stadthalle und Halle A auf. Die Medizin-Uni Innsbruck nützt die Hallen der Messe Innsbruck, die Universität Linz verteilt die Prüflinge auf das Designcenter Linz und die Messe Wels.

Insgesamt sind 600 Personen für Aufsicht, Sicherheit und Support vor Ort. Die Mitarbeiter wurden alle negativ auf das Coronavirus getestet.

Sollten beim Test selbst Verdachtsfälle auftreten, sind spezielle Teams des Roten Kreuz vor Ort.

Zu den Teststandorten gibt es mehrere Zu- und Abgänge, die Teilnehmer werden zu bestimmten Zeit-Slots eingelassen und werden nach dem Test auch gestaffelt entlassen. Am Testgelände muss grundsätzlich ein Mund-Nasen-Schutz getragen und ein Ein-Meter-Abstand eingehalten werden. Die Maske darf dann erst am Platz während des Tests abgenommen werden. Die Abstände zwischen den einzelnen Tischen werden heuer zwei Meter nach vorne und hinten sowie zu den Seiten sein, wie jedes Jahr erhalten die Kandidaten ihnen fix zugewiesene Plätze. Auch ein speziellen Lüftungskonzept sei entwicelt worden, sagt Rieder.

Für Angehörige von Risikogruppen gibt es Extra-Räume mit noch größeren Abständen und eigenen Zugangszeiten. Das gesamte eingesetzte Personal der Medizin-Unis vor Ort unterzieht sich außerdem knapp vor dem Testtag einem PCR-Test. Dazu kommen Vorgaben zur Lüftung der Hallen, auch eine kontaktlose Fiebermessung beim Betreten des Testlokals behalten sich die Unis vor.

Die Bewerber seien laufend über die Maßnahmen informiert worden, damit sie von den Bedingungen nicht überrascht seien. Inhaltlich sei die Testung nicht betroffen.

Aus dem Studium sei schon im vergangenen Studium nicht alles Praktische gestrichen worden, auch wenn es dafür großen Aufwand bedurft hatte. Das, was möglich ist, soll auch im neuen Studienjahr als Distance-Learning angeboten werden.

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