"Linke Zecke"-Sager: Babler klagt Kickl

Zusammenfassung
- Herbert Kickl kritisiert bei Mai-Kundgebung scharf die Bundesregierung und beleidigt Vizekanzler Babler und Wiens Bürgermeister Ludwig.
- Babler reagiert mit rechtlichen Schritten gegen Kickls Äußerungen, und die Staatsanwaltschaft prüft die Aufhebung von Kickls Immunität.
- FPÖ-Generalsekretär Hafenecker verteidigt Kickl und bezeichnet Babler als empfindlich und unfähig.
Bei der 1. Mai-Kundgebung der Freiheitlichen in Linz-Urfahr hat FPÖ-Chef Herbert Kickl in seiner Bierzelt-Rede zum Rundumschlag gegen die Bundesregierung ausgeholt. Ex-Finanzminister Magnus Brunner sei ein "Bilanzfälscher", Ex-Kanzler Karl Nehammer ein "Oberversager".
Den Vizekanzler und SPÖ-Chef Andreas Babler bezeichnete Kickl damals als "linke Zecke". Er wolle "linken Zecken" den Nährboden entziehen und sie zu einer aussterbenden Art machen, so der blaue Parteichef weiter, der in seiner Rede auch den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig als "Bonze Ludwig – Knackwurst der Roten von Wien" verunglimpft hatte.
Kickls Zecken-Sager hat nun ein juristisches Nachspiel. Babler übermittelte eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft. Diese leitete ein Verfahren wegen des Verdachts der Beschimpfung ein.
Die Staatsanwaltschaft Wien hat beim Nationalrat die Aufhebung der parlamentarischen Immunität des FPÖ-Bundesparteiobmanns und Klubobmanns Kickl beantragt. Damit der FPÖ-Chef strafrechtlich verfolgt werden kann, muss nämlich zunächst seine Immunität als Abgeordneter aufgehoben werden.
Hafenecker: "Mimose" Babler
Für FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker ist Bablers Vorgehen ein "beispielloser Vorgang". Er bezeichnete den SPÖ-Chef via Aussendung als "dünnhäutig". Babler trete, so Hafenecker, "in die Fußstapfen von Christian Kern", dem in einem SPÖ-internen Papier einst ein "Glaskinn" attestiert worden sei. "Babler setzt die "Glaskinn"-Dynastie innerhalb der Sozialdemokratie somit fort", so Hafenecker.
Babler sei eine "Mimose", eine "Prinzessin auf der Erbse", ein "glückloser Parteiobmann" und "unfähiger Vizekanzler", der die Strafjustiz instrumentalisiere, um Kritiker und Gegner mundtot zu machen“, so Hafenecker weiter. Das Verhalten des Vizekanzlers spiegle die bisherige Leistung der Bundesregierung wider.
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