KURIER-OGM-Umfrage: "Mäßige Zustimmung für Regierungsarbeit“

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100 Tage ist die Dreierkoalition bald im Amt. In der Sonntagsfrage ist die FPÖ weiter unangefochten Nummer eins. Welcher Chef weniger Zustimmung hat als seine Partei und was bemängelt wird.

Drei Monate ist sie im Amt: Die erste Dreierkoalition Österreichs, deren Arbeit die Geister scheidet.

Zumindest, wenn es nach Meinung der von OGM für den KURIER Befragten (1.011 Wahlberechtigte, Schwankungsbreite: +/– 3,1 Prozent) geht. Jeweils etwa die Hälfte der Wähler ist mit der Leistung von ÖVP, SPÖ und Neos zufrieden beziehungsweise unzufrieden. „35 % sind zudem eine sehr mäßige Zustimmung zur Dreierkoalition“, sagt OGM-Chef und Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer angesichts der abgefragten Koalitionspräferenzen. 

31 % würden sich gegenwärtig für eine FPÖ-ÖVP-Regierung aussprechen, 26 % für eine Koalition von ÖVP, SPÖ und Grünen. Beide würden sich rein rechnerisch laut Umfrage-Ergebnis auch ausgehen.

Die FPÖ ist wie seit Monaten unangefochten auf dem ersten Platz (32 %), die Regierungsparteien ÖVP (22 %), SPÖ (21 %) und Neos (12 %) dahinter. Die Grünen rangieren mit 9 % auf dem letzten Platz. In der Kanzler-Direktfrage verfestigt sich das bekannte Bild.

 „Dass Kickl trotz Platzen der Koalitionsverhandlungen weiter zulegen kann und auf 29 % kommt, ist bemerkenswert“, so Bachmayer. Christian Stocker und Beate Meinl-Reisinger erreichen jeweils die Werte ihrer Parteien („also kein Kanzlerbonus für Stocker“). Anders SPÖ-Vizekanzler Andreas Babler und Grünen-Chef Werner Kogler, die mit 15 % respektive 7 % jeweils unter dem Parteiergebnis liegen.

Schulden & Schlusslicht

Über den Erwartungen liegt die Staatsverschuldung. 52 % rechnete mit einem geringeren Defizit – allen voran die Parteigänger der Grünen (60 %). Von mehr Schulden gingen indes 42 % der Befragten aus, die meisten davon sind Neos-Wähler (58 %).

Warum Österreich in puncto Wirtschaftswachstum derzeit EU-Schlusslicht ist, ist für einen Großteil der Befragten eindeutig: Teure Energie und die Abhängigkeit von russischem Gas als Preistreiber sind es mit 8 % nicht. Und auch die allgemein schwache Konjunktur erachten nur 10 % der Befragten als ausschlaggebend. 

„Die Hauptschuld für die schlechte Wirtschaftslage sehen 40 % bei der spendierfreudigen Vorgängerregierung von ÖVP und Grünen und 37 % bei fehlenden Reformen.“ Veränderungen sollte es besonders im Bereich Bildung, Wissenschaft und Forschung (26 %) und Industrie (25 %) geben.

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