"Sollen Krot fressen": Rote Polizeigewerkschaft empört über Regierung

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Dass Türkis-Rot-Pink die Beamtengehälter nachverhandeln will, sorgt bei der sozialdemokratischen Polizeigewerkschaft für massive Aufregung.

Vergangenen Dezember hat die Politik beschlossen, dass die Beamtengehälter heuer 0,3 Prozentpunkte unter und 2026 in eben diesem Ausmaß über der Inflation steigen sollen. Nur die Neos waren dagegen. Auf deren Bestreben und vor allem aufgrund der budgetären Situation wird die Einigung von damals nun nachverhandelt.

Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) und Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) haben die Gewerkschaftsvertreter der Staats- und Gemeindebediensteten für ein Gespräch am 16. September ins Kanzleramt eingeladen. Die haben zugesagt – aber bereits angekündigt, man werde keine "Schwäche" zeigen.

"Gute Nacht Österreich"

Besonders vehement reagiert der sozialdemokratische Klub der Polizeigewerkschaft auf den Vorstoß der Bundesregierung. In einem Brief an die Bundesleitung der Polizeigewerkschaft zeigt sich Vorsitzender-Stellvertreter Hermann Greylinger "schwer erschüttert". Die Attraktivität der Berufsbilder Exekutive, Pflege und Bildung gehe weiter verloren, das Vertrauen in die Sozialpartnerschaft ebenso.

"Für das jahrzehntelange Versagen der Politik sollen nun jene die Krot fressen, die am wenigsten dafür können. Wird dieses Paket wirklich aufgeschnürt, dann 'Gute Nacht' Arbeitgeber Staat, 'Gute Nacht' Sozialpartnerschaft, 'Gute Nacht' Österreich", ärgert sich Greylinger. Er hoffe, dass die Beamtengewerkschaft GÖD dem Ansinnen der Regierung eine "klare Absage" erteilen werde.

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