Krankenversicherung erwartet für 2022 etwa 321 Millionen Verlust
Die Krankenversicherungen erwarten für heuer ein Defizit von 321,4 Millionen Euro.
Damit fällt die aktuelle Prognose des Dachverbandes für die drei Träger schlechter aus als vor drei Monaten, als man noch von einem Minus von 238,3 Mio. Euro ausgegangen war. Dafür hat sich das Ergebnis für das vergangene Jahr verbessert: Im November hatte man für 2021 noch mit 217,4 Mio. Defizit gerechnet, jetzt ergibt die vorläufige Erfolgsrechnung ein Minus von 140,6 Mio. Euro.
Dachverbands-Chef Peter Lehner sieht die Sozialversicherung "auf einem stabilen, soliden und sicheren Kurs unterwegs. Die aktuelle Situation spiegelt die erfreuliche und kräftige Erholung der Wirtschaft wider. Die Entwicklungen der Gebarung zeigen unterschiedliche Pandemieeffekte auf", kommentierte der Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger gegenüber der APA die Zahlen.
SVS Minus 85,4 Mio; ÖGK Minus 99,8 Mio; BVAEB Minus 162,2 Mio.
Im Vorjahr hat die SVS der Selbstständigen und Bauern nach den vorläufigen Zahlen noch ein Plus von 85,4 Mio. Euro geschrieben. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) als bei weiten größter Träger mit minus 99,8 Mio. und die BVAEB der Beamten, Eisenbahner und Bergleute mit minus 126,2 Mio. verbuchten hingegen ein Defizit. Für heuer erwarten alle drei Träger ein Minus: die ÖGK 121,3 Mio., die BVAEB 157,4 Mio. und die SVS 42,7 Mio. Euro.
Die Entwicklungen bei den Arztkosten und Arzneimittel zeigen in den Zahlen von 2021 und 2022 die prognostizierten Nachholeffekte. Im ersten Pandemiejahr wurden Arztbesuche vielfach reduziert. 2021 sind diese und damit die Ausgaben für Ärztliche Hilfe um über 10 Prozent angestiegen. Damit haben sich ebenso die Kosten für Arzneimittel um 6,7 Prozent erhöht, erläuterte Lehner. Dies kann seiner Einschätzung nach auch mit dem pandemiebedingten Entfallen der Chefarztpflicht erklärt werden.
Weitere Verluste erwartet
Auch für die nächsten Jahre erwartet die soziale Krankenversicherung weitere Verluste. Diese dürften zwar tendenziell leicht rückläufig ausfallen, laut aktueller Prognose aber doch etwas höher sein als noch im November vorhergesagt. Das Defizit soll von 140,6 Mio. im Vorjahr (November-Prognose 217,4 Mio.) auf 321,4 Mio. heuer (238,3 Mio.) und auf 363,2 Mio im kommenden Jahr (293,9 Mio.) anwachsen. Dann soll es im Jahr 2024 auf 298,4 Mio. Euro sinken (235,3 Mio.), im Jahr 2025 auf 281,8 Mio. (238 Mio.) und im Jahr 2026 auf 246,3 Millionen Euro.
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