Spiritus rector von ARC ist der kanadische Psychologe und Bestsellerautor Jordan Peterson. Im 45-köpfigen Advisory Board (Beirat) sitzen hochkarätige Persönlichkeiten wie der schottische Historiker Niall Ferguson oder die ehemaligen australischen Premierminister John Howard und Tony Abbott. Österreich ist durch Gudrun Kugler, Nationalratsabgeordnete der ÖVP und Menschenrechtssprecherin ihres Klubs, vertreten. An der Konferenz in London nahmen rund 1.600 Personen aus 73 Ländern teil. Darunter waren 450 Europäer – und Österreich war das am viertstärksten vertretene Land, wie Kugler, die an der Einladungspolitik federführend mitwirkte, stolz im Gespräch mit dem KURIER erzählt.
Die Konferenz verstand sich nicht primär als politische Veranstaltung – unter den Teilnehmern bzw. Eingeladenen waren neben Politikern auch zahlreiche Unternehmer, Kulturschaffende, Wissenschafter, NGO-Leiter.
Zusammenhalt & Sinn
Zusätzlich zu den Plenarveranstaltungen gab es in London auch Treffen nach Regionen sowie Interessens- bzw. Berufsgruppen. So gab es etwa ein Politikerdinner im House of Lords im Westminster Palace, bei dem Kugler eine Keynote-Rede hielt. Bei einem Empfang für die europäischen Teilnehmer wiederum war die bayerische Kabarettistin Monika Gruber zu Gast.
Die Konferenz in London soll nur der Auftakt einer Reihe weiterer Veranstaltungen sein, betont Kugler. Neben den großen Zusammenkünften in London soll es künftig auch kleinere auf regionaler Ebene geben. Leitend dabei sei die Frage: „Wer sind wir – woraufhin arbeiten wir als Gesellschaft?“ Große Sorge macht Kugler und den ARC-Protagonisten der bröckelnde gesellschaftliche Zusammenhalt, der Verlust an Sinnfindung.
Die großen philosophischen Fragen müssten, so die VP-Politikerin, aber auch heruntergebrochen werden auf ganz konkrete, praktische Probleme: „Wie kann ich die Bildung verbessern, wie kann ich erreichen, dass weniger an Malaria sterben, wie lässt sich die Energieversorgung ökologisch verantwortungsvoll sicherstellen?“
„Good Governance“
Ist ARC eine „kapitalistische“ Veranstaltung? Der Kapitalismus habe Milliarden von Menschen aus der Armut geholt – aber man dürfe seine Schlagseiten, die sich herausgebildet hätten, nicht übersehen, meint Kugler. Zentral sind für sie die Begriffe „good governance“ und „regionale Entwicklung“.
Das Resümee Kuglers: „Wir Menschen sind kreativ genug, für all unsere Probleme eine gute Lösung zu finden – wie wir es in der Geschichte immer getan haben.“
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