Im Umfeld von Doskozil verweist man darauf, dass der Kaffeetermin eher einen banalen Grund als Ursache gehabt habe. Die Salzburgerin schreibt an einer Abschlussarbeit für die Universität für Bodenkultur, kurz Boku, in der sie sich mit der Jagd im Spannungsfeld der Gesetzgebungen auseinandersetzt. Weil die Gesetze in jedem Bundesland anders sind, habe sie das Gespräch gesucht.
Aus dem Büro von Marlene Svazek heißt es, dass sie dazu in mehreren Bundesländern gewesen sei. Lediglich Niederösterreichs Landesjägermeister Josef Pröll habe ihr keinen Termin gegeben.
Mit einem Facebook-Posting hat sich Svazek für das Gespräch bedankt und gleichzeitig politische Spekulationen angefacht. So titelt sie ihr Posting mit „Kein politischer Termin, aber irgendwie doch“. Und schreibt weiter von einem spannenden Gespräch: „Wenn zwei Politiker aufeinandertreffen, wird natürlich auch ein bissl politisiert.“ Ihr Dank an Hans Peter Doskozil: „Sich dafür Zeit nehmen, ist keine Selbstverständlichkeit, deshalb ein wirklich herzlicher Dank dem Landeshauptmann für den netten Empfang und das sehr interessante Gespräch.“
Die SPÖ Burgenland hat im Gegensatz zur Bundespartei auch in der Vergangenheit keine Berührungsängste gehabt, wenn es um die Zusammenarbeit mit der FPÖ gegangen ist. Dass Hans Niessl als Landeshauptmann mit der FPÖ regiert hatte, sorgte damals in der Wiener Löwelstraße für gehörigen innerparteilichen Wirbel und wird von manchen SPÖ-Granden noch immer als falsches Signal gewertet. Was wiederum SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst ärgert: „Viele wollten es einfach nicht begreifen. Aber hätte damals nicht Landeshauptmann Hans Niessl eine rot-blaue Landesregierung gewählt, hätten wir jetzt keine absolute SPÖ-Mehrheit. Und könnten so auch nicht Themen wie Mindestlohn oder die Anstellung von pflegenden Angehörigen durchsetzen.“ Wobei es in Eisenstadt nicht wenige Funktionäre gibt, die bei der Debatte über eine mögliche Ampelregierung von Rot-Grün-Neos im Bund anmerken, dass da das Regieren mit der FPÖ wahrscheinlich leichter wäre als eine Koalition mit den Neos.m. gebhart, r. lindorfer
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