Kern steigt bei Restrukturierungsunternehmen Zachert Private Equity ein

Kern steigt bei Restrukturierungsunternehmen Zachert Private Equity ein
Ex-SPÖ-Chef und Kanzler Christian Kern wird Co-Investor und Beirat.

Christian Kern, ehemals CEO der ÖBB (2010-2016), an der Spitze der SPÖ und Kanzler (2016-18) und seit Herbst 2022 wieder Eisenbahn-Manager, steigt bei einer deutschen Beteiligungsgesellschaft ein. 

Die Zachert Private Equity GmbH mit Sitz in Grünheide (südöstlich von Berlin) will, wie aus einer Aussendung hervorgeht, "ihr Engagement in Deutschland, Österreich und der Schweiz weiter ausbauen". 

Ziel des Unternehmens sei es, "sanierungsbedürftige Unternehmen, vor allem Traditionsunternehmen, durch Einsatz unseres langjährigen Restrukturierungs-Know-hows neu auszurichten und nach Möglichkeit zu erhalten", so Olaf Zachert. Zachert ist alleiniger Gesellschafter und war zuvor laut Website u.a. bei der Bild, Bloomberg und RTL tätig. 

Kern steigt bei Restrukturierungsunternehmen Zachert Private Equity ein

Zachert Private Equity (von links nach rechts): Martin von Hirschhausen, Olaf Zachert, Dr. Michael Schellenberger und Christian Kern

"Wir leben in einer Zeit großer wirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen und gleichzeitig enormer Möglichkeiten", wird Kern in der Aussendung zitiert. In Europa bahne sich "ein tiefgreifender Strukturwandel an, der auch Unternehmen mit einer langjährigen Erfolgsgeschichte oftmals überfordert". Zachert Private Equity habe die Voraussetzungen, "um Unternehmen in diesem Umfeld effizient zu entwickeln und zu unterstützen. Ich werde mich als Co-Investor und Beirat aktiv einbringen“.

Ebenfalls im Beirat sind seit dem Jahreswechsel Ex-Bankenvorstand Martin von Hirschhausen und Jurist Michael Schellenberger.

Kern wurde bisher nach seinem Abschied aus der Politik Managing Partner und Eigentümer der auf Investments in nachhaltige Technologien fokussierten Blue Minds Company mit Sitz in Wien. Im September 2022 wurde er zum CEO der European Locomotive Leasing Group berufen, zu deren Eigentümern AXA und Credit Agricole gehören. Außerdem betreibt er die „CK Assetmanagement GmbH“, besagt der Wirtschafts-Compass.

Den Aufsichtsrat der russischen Staatsbahn RZD verließ der vormalige ÖBB-Chef, nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert war. Vor Kriegsbeginn hatte der Ex-Politiker noch gemeint, seine Tätigkeit sei keine politische oder lobbyierende, sondern jene eines Branchenkenners. Durch den Krieg sei die RZD aber „Teil einer Kriegslogistik“ geworden, also zog Kern die Reißleine ob „dieser sinnlosen Aggression“.

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