Kassenfusion ein Fehler? ÖGK-Chef lobt "Einsicht" bei Mattle

Kassenfusion ein Fehler? ÖGK-Chef lobt "Einsicht" bei Mattle
Forderung nach "Reform der Reform" wird unterstützt.

Der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, Andreas Huss, hat am Montag die "Einsicht" des Tiroler Landeshauptmanns Anton Mattle (ÖVP) in Sachen Kassenreform gelobt. Dieser hatte am Wochenende die Fusion der Gebietskrankenkassen als Fehler bezeichnet und eine "Reform der Reform" gefordert. Huss ist als Vertreter der Arbeitnehmerseite seit Juli turnusgemäß wieder ÖGK-Obmann.

"Gut, dass ÖVP-Landeshauptmann Mattle in der ORF-Pressestunde am Sonntag so deutlich angesprochen hat, dass die ÖGK-Reform und die mangelnde regionale Präsenz der ÖGK in den Bundesländern Fehler waren", zeigte sich Huss erfreut. Die Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmervertreter würden aber noch mehr Fehler in der "missglückten" Reform finden, ließ er wissen.

Reform der Reform sinnvoll

Vor allem könnten die Versicherten nicht mehr selbst über ihre Beiträge entscheiden, sondern seien durch die Vertreter der Arbeitgeber "fremdbestimmt". "Das war neben der gewollten Privatisierung der Gesundheitsversorgung das zweite Ziel der Kassenzusammenlegung." Wenn jetzt "sinnvollerweise" über eine echte Reform der missglückten Kassenzusammenlegung nachgedacht werde, müssten drei Ziele im Vordergrund stehen, befand Huss.

Die ÖGK müsse etwa die finanziellen Mittel, die ihr durch die Kassenfusion entzogen wurden, wieder zurückbekommen. Zudem sei der Einfluss der Arbeitgeber, Privatspitäler oder Privatversicherungen wieder zu reduzieren. Auch müsse die ÖGK wieder regionaler werden.

"Wenn wir diese von Landeshauptmann Mattle erkannte Notwendigkeit nun wirklich gemeinsam nutzen, um Verbesserungen herbeizuführen, kann eine gute Versorgung für alle Menschen entstehen, die notwendige Leistungen vereinheitlicht und regionale Bedürfnisse berücksichtigt werden. Wir werden unsere Expertise gerne einbringen", versprach Huss.

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