"Sparring-Partner" für Kanzler: Rosam wird Nehammer beraten und Personenkomitee gründen
Als Freund sei er von Kanzler Karl Nehammer gefragt worden - und er habe "Ja" gesagt. Als Privatperson will Agenturchef Wolfgang Rosam sich ab sofort und pro bono als "Sparring-Partner" dem Bundeskanzler zur Verfügung stellen.
Rosam erklärt, dass Nehammer nicht der erste Kanzler ist, für den er sich engagiert. Nehammer sei der sechste Regierungschef. "Es geht um mein Land, es geht um unser Land", argumentiert Rosam sein Engagement für die Volkspartei. Es gehe darum, "einen Freund auf einem wichtigen Weg zu begleiten." Eine Woche vor der EU-Wahl sei die Entscheidung gefallen, sich unentgeltlich zu engagieren - nicht erst seit dem Wahlsonntag.
"Herbert Kickl, ich nenne ihn beim Namen, ist ein Spalter. Ich möchte nicht einen Spalter, sondern einen Gestalter haben", erklärt Rosam, warum er sich für den ÖVP-Chef starkmachen will.
Dem SPÖ-Chef Andreas Babler kann der PR-Berater ebenfalls nichts abgewinnen. Auch Babler sei ein Spalter. Der FPÖ-Chef wie der SPÖ-Chef seien im Extremismus verhaftet. Babler sei ein "linker Rand, der Herr Kickl ist eine andere Persönlichkeit". Er versuche, aus "Notlagen Kapital zu schlagen. Das stört mich maßlos."
"Ich bin persönlich davon überzeugt, dass Karl Nehammer ein integerer, hochanständiger Konstruktivist ist", so Rosam mit dem Nachsatz Richtung Nehammer "Du musst jetzt nicht rot werden."
In "der Kommunikation ist Luft nach oben", befindet Wolfgang Rosam, der die ÖVP mit auf Platz eins bringen will. Die Menschen hätten ein Recht darauf zu erfahren, wofür die Partei steht und wo die Probleme liegen.
Menschen und Wirtschaft bräuchten "Planung" und "Sicherheit". Es gehe zudem um "Leistung und Leistbarkeit", weiters um "Respekt im Umgang" miteinander. Was es dezidiert nicht mehr geben dürfe in der kommenden Regierung: "Keine neuen Steuern".
Nach drei Monaten werde Rosam "wieder rausgehen" aus seinem ÖVP-Engagement. Er werde nicht in die Politik wechseln, dass habe er seiner Frau versprochen. "Happy wife - happy life."
Alsbald soll ein unabhängiges "Pro Österreich-Komitee" die Mitte der Gesellschaft adressieren, so das Vorhaben von Nehammer und Rosam. Gemeint seien damit die fünf Millionen Steuerzahler.
Rosam für FPÖ "schwarzer Systemprofiteur"
Häme kommt von der FPÖ: "Dass sich der schwarze Systemkanzler von einem schwarzen Systemgünstling erster Güte beraten und ein Personenkomitee gründen lässt, ist eine beispiellose politische Bankrotterklärung“, sagt Generalsekretär Michael Schnedlitz.
Rosams Gourmet-Magazin habe laut KommAustria zwischen dem ersten Quartal 2020 und dem vierten Quartal 2023 "insgesamt rund 3,8 Millionen Euro an Werbegeldern verschiedener öffentlicher Rechtsträger, darunter auch Bundesministerien" erhalten, so Schnedlitz. Er fordert: „Alle Werbeschaltungen in diesem Magazin von Ministerien und ihrem Umfeld müssen sofort gestoppt werden. Denn alles andere würde bedeuten, dass die Unentgeltlichkeit seines Beraters die nächste glatte Unwahrheit ist, die Nehammer den Bürgern auftischt."
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