Impflicht: FPÖ-Mölzer dafür, Verhaltensökonom skeptisch

Die Impfpflicht ist nicht unumstritten
Ex-FPÖ-Mandatar Andreas Mölzer befürwortet die Impflicht "wenn es uns weiterbringt". Genau das bezweifelt Verhaltensökonom Gerhard Fehr.

Der ehemalige FPÖ-EU-Mandatar Andreas Mölzer liegt laut eigenen Aussagen in Sachen Corona "nicht ganz auf Parteilinie". Er könne sich auch eine Impfpflicht vorstellen: "Wenn es uns weiterbringt, von mir aus", sagte er im ORF-"Report". "Wenn es uns nützt und wenn es auch verfassungsrechtlich hält".

"Glücklich ist damit ja niemand. Das sagen ja selbst die Regieredenden. Das sagt ja selbst der gräfliche Bundeskanzler und der Gesundheitsminister", so Mölzer. "Ich bin wirklich da nicht ganz auf Parteilinie", sagte der als Partei-"Urgestein" geltende Ex-Abgeordnete. "Es hat keinen Sinn, einen Widerstand gegen das, was halt das Gros der Wissenschaft empfiehlt. Das ergibt von mir aus keinen Sinn", erklärte Mölzer.

"Gesundes Augenmaß"

Kritisch zur Impfpflicht äußert sich der Verhaltensökonom Gerhard Fehr. "Die Impfpflicht wird das Problem nicht lösen" sagte er am Dienstag in der ZiB2. Es sei wichtig, bei der Einführung und der Durchsetzung der für Februar angekündigten Regelung "das gesunde Augenmaß nicht zu verlieren" und "nicht päpstlicher zu sein als der Papst". Denn "wir brauchen keine 100 Prozent" Geimpfte, betonte Fehr.

"Es muss sich nicht jeder impfen lassen", sagte Fehr. "Das ist ganz wichtig." Die Impfquote um zusätzliche 15 Prozent zu erhöhen, sei mit Bürgernähe und einer "empathisch ausgelegten" Impf-Regelung schaffbar. Bei den restlichen zehn Prozent könne man aber mit Gebühren im Rahmen einer Impfpflicht argumentiere, sagte Fehr.

Auch Prämien für Impfungen "funktionieren". Jedoch sei wichtig zu hinterfragen, "wie lange wir die Prämie durchhalten" können. Denn falls es zu weiteren Corona-Wellen komme, müsse man "sehr sorgfältig mit Prämien umgehen". Auch, damit Impfwillige nicht warten, bis sie eine Prämie bekommen.

 

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