Heinisch-Hosek will Gleichstellung vorantreiben

Eine Frau spricht am Rednerpult und hält ein Blatt Papier in der Hand.
Die Frauenministerin begrüßt die Vorschläge von Familienministerin Karmasin.

Die Antidiskriminierungsvorschläge von Familienministerin Sophie Karmasin ( ÖVP) stoßen beim Koalitionspartner SPÖ auf Zustimmung. "Ich bin dafür, endlich all jene Lücken zu schließen, die homosexuelle Paare von einer hundertprozentigen Gleichstellung trennen", unterstrich SP-Frauenministern Gabriele Heinisch-Hosek am Sonntag in einer Aussendung. Karmasin war am Samstag im ORF-Radio für die Verpartnerung auf dem Standesamt eineingetreten – bisher ein Tabu in der ÖVP.

Heinisch-Hosek freue sich jedenfalls sehr, dass sich Karmasin für weitere Schritte in der Gleichstellung ausgesprochen habe. Dass verpartnerte Paare künftig einen gemeinsamen Familiennamen tragen dürften, sei ein "wichtiges Zeichen der Anerkennung von Regenbogenfamilien, das wir schon lange fordern", so Heinisch-Hosek. Außerdem sollte endlich die Öffnung der Standesämter in ganz Österreich für Verpartnerungen stattfinden. Wien sei hier ja bereits Vorreiterin, so die Frauenministerin.

Übernächster Schritt Fremdkindadoption

Im Sinne des Lückenschlusses bei der Gleichstellung will Heinisch-Hosek auch die Fremdkindadoption zulassen und - entsprechend der Empfehlung der Bioethik-Kommission - auch die Öffnung der Fortpflanzungsmedizin für alleinstehende und lesbische Frauen ermöglichen. "Regenbogenfamilien sind eine Realität in Österreich, und das ist gut so. Sie gilt es anzuerkennen und zu unterstützen."

FPÖ dagegen

Ganz anders sieht man das bei der FPÖ. Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller lehnte bereits am Samstag in einer Aussendung die Verpartnerung am Standesamt ebenso ab wie den Anspruch auf Karenz für homosexuelle Pflegeeltern. Dass es solche geben dürfe, ist für sie an sich schon ein "Skandal der Sonderklasse". "Karmasin will die Homo-Ehe durch die Hintertür einführen", meinte Kitzmüller. ÖVP-Obmann Michael Spindelegger solle sie zurückpfeifen.

Kommentare