Hofburg-Wahl: Vom Krone-Autor bis zum Corona-Leugner ist alles dabei
Bis zum 2. September sind alle potenziellen Kandidaten fleißig am Sammeln der notwendigen 6.000 Unterstützungserklärungen, um bei der Bundespräsidentenwahl im Oktober am Stimmzettel zu stehen. Wie es derzeit aussieht, dürften es nur Männer schaffen.
Nachdem Bundespräsident Alexander Van der Bellen angekündigt hat, neuerlich für das Amt zu kandidieren, stellt sich vor allem die Frage, ob der Bundespräsident wie alle sich der Wiederwahl stellenden Vorgänger bereits beim ersten Urnengang am 9. Oktober eine absolute Mehrheit erreicht.
Am Donnerstag gab Krone-Kolumnist, Buchautor und Rechtsanwalt Tassilo Wallentin bekannt, nun doch zu kandidieren. Im Frühjahr gab es vor allem bei den Freiheitlichen Spekulationen, ob sie den parteilosen Kandidaten Wallentin nominieren sollten. Berichtet wird, dass Wallentins Beweggrund für die kurzfristige Entscheidung war, eine „echte Alternative“ zu Van der Bellen bieten zu wollen, vor allem angesichts der bisher genannten anderen Kandidaten und auch der jüngsten Vorgänge in der FPÖ.
Einziger Dämpfer für ihn: Seine letzte Kolumne in der Krone bunt wird am kommenden Sonntag erscheinen, so die Krone.
Keine guten Nachrichten sind das vor allem für FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz, denn beide fischen in ähnlichen Wählergruppen.
Gedränge am rechten Rand
Wer nun endgültig am Stimmzettel stehen wird, ist freilich noch offen. Sicher ist wohl nur die Kandidatur von Van der Bellen und von FPÖ-Kandidat Rosenkranz. Chancen dürfte neben Wallentin, der zum ersten Mal kandidiert, auch Bierpartei-Gründer Dominik Wlazny, besser bekannt als Marco Pogo, haben, ebenso der Chef der Chef der coronamaßnahmen- und impfkritischen MFG, Michael Brunner, sowie Gerald Grosz, Ex-FPÖ bzw. Ex-BZÖ-Politiker.
Wesentlich schwieriger ist die 6.000-Unterschriften-Hürde auf dem Weg in die Hofburg für öffentlich weniger bekannte, vor allem rechte Einzelkämpfer, die weder Parteiapparat noch Netzwerk hinter sich haben. Rund 15 davon setzen nun vor allem auf soziale Medien und ihre Web- oder Facebookseiten, um Unterschriften zu bekommen. Es geht um Kandidaten wie Helga Egger, Ex-FPÖ- und -BZÖ-Mitglied, die ein Scooter-Geschäft betreibt und die einzige Frau mit Ambitionen für die Hofburg sein dürfte.
Weitere Kandidaten sind: Mark Hanno Fessl, der „Gott an die erste Stelle stellen“ will und die Corona-Impfung als „Gen-veränderndes Waffensystem“ beschreibt, Busunternehmer Franz Gollowitsch, Konstantin Haslauer („der Souveräne“), Oliver Hoffmann (Ex-Männerpartei), der Wiener Ex-Disko-Mitarbeiter Rudolf Remigius Kleinschnitz, Gerhard Kuchta von der „Demokratischen Alternative“, Robert Marschall (EU-Austrittspartei), der „polyamore“ Villacher Wolfgang Ottowitz, Yoga-Lehrer David Packer, der ehemalige FPÖ-Politiker und Impfgegner Thomas Schaurecker, Impfgegner Johann Peter Schutte, der Journalist Hubert Thurnhofer oder Impfpflicht-Gegner Anatolij Volk.
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