Heinz-Christian Strache soll Ibiza-Video kaufen wollen
Es war der Skandal, der die Republik im Frühling tagelang in Atem hielt. Unbekannte hatten den damaligen Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache und den ehemalig blauen Klubobmann Johann Gudenus dabei gefilmt, wie sie in einer Villa auf Ibiza überer mehrere Stunden hinweg ihre Bereitschaft zur Korruption kundtaten.
Die Folgen sind bekannt: Strache und Gudenus zogen sich aus der Politik zurück, die FPÖ erlebte bei der Nationalratswahl Ende September eine massive Schlappe.
Nun soll Strache über Mittelsmänner versuchen, das Ibiza-Video in voller Länge (ca. 20 Stunden) zu erwerben - das berichten die Presse und der Standard. Dafür soll er gerüchteweise mehreren Hunderttausend Euros geboten haben. Sogar von einer Million Euro soll die Rede gewesen sein.
Straches Anwalt Johann Pauer bestätigte gegenüber der Presse das Interesse an dem Bildmaterial: „Seit der erstmaligen Veröffentlichung des Ibiza-Videos besteht seitens meines Mandanten ein erhebliches und nachvollziehbares Interesse, das gesamte Videorohmaterial zu sichten, um sämtliche dieser vor über zwei Jahren getätigten Äußerungen in ihrem Kontext nachvollziehen zu können“, sagte er. Geld sei für die Herausgabe aber keines angeboten worden.
Auch Straches deutscher Anwalt Ben Irle soll bereits erfolglos versucht haben, die Herausgabe von der Süddeutschen Zeitung zu erwirken. Diese berief sich auf den Quellenschutz und gab das Band nicht weiter.
Doch nicht nur Strache ist auf der Suche nach dem vollständigen Videomaterial. Auch die ermittelnde Staatsanwaltschaft hat nicht zuletzt bei der umstrittenen Hausdurchsuchung bei einem Wiener Anwalt nach den Aufnahmen gesucht. Erfolglos.
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