Rauch-Nachfolge: Gernot Blümel als Favorit

Bisher werkte er im Hintergrund. Jetzt soll er an die Partei-Front. Laut KURIER-Recherchen wird Gernot Blümel Generalsekretär der ÖVP. Öffentlich kund tun wird das Obmann Michael Spindelegger am Freitag nach dem Parteivorstand. Blümel folgt Hannes Rauch, der am 1. Jänner in die Privatwirtschaft geht (Nationalratsabgeordneter bleibt er).
Blümel ist seit langem an Spindeleggers Seite: Er arbeitete mit ihm, als dieser Zweiter Nationalratspräsident war. Dann war er sein Referent im Außenministerium, das Spindelegger seit 2008 befehligt. Im April 2011 wurde Spindelegger Vizekanzler, im Juni darauf kam Blümel in das dazugehörige Kabinett.
Politisch sozialisiert wurde er in der Jungen ÖVP; seit 2006 ist der 32-Jährige deren Internationaler Sekretär; zwei Jahre war er Vize der Jungen Europäischen Volkspartei. Studiert hat er an der Hauptuni Wien, in Dijon und an der Wiener Wirtschaftsuni.
Wie Spindelegger ist Blümel wertkonservativ, wie er ist er Niederösterreicher. Dennoch habe die dortige
ÖVP anfangs Bedenken ob seiner Kür zum Parteimanager gehabt, heißt es. Zu leichtgewichtig sei er.
Faktum ist: Die Zeiten waren schon lustiger für einen ÖVP-Generalsekretär. In der Partei rumort es wegen der Koalitionsverhandlungen – und der unterschiedlichen Interessen von Bünden und/oder Ländern. Zudem steht der nächste Kampf um Stimmen bevor; im Mai werden die EU-Parlamentarier neu gewählt. Es gilt zu verhindern, dass sich der Unmut über Rot und Schwarz in Zuspruch für die Blauen manifestiert.
Viel Auswahl hatte Spindelegger nicht in Sachen General. Andere, die in Frage gekommen wären, sagten ab.
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