Grüne EU-Kandidatin Schilling: "Keine geschniegelte Politikerin"

Jetzt ist es offiziell: Die Klima-Aktivistin Lena Schilling will Spitzenkandidatin der Grünen für die Europawahl im Juni werden. Am Montag trat die 23-jährige Wienerin gemeinsam mit Parteichef Werner Kogler vor die Medien. Schilling wird wohl die einzige weibliche Listenerste sein.
Fünf Jahre lang sei sie für den Klimaschutz auf die Straße gegangen, so die Mitstreiterin der Initiative „Fridays for Future“, „jetzt kämpfe ich um den Einzug ins EU-Parlament. Es geht darum, dort hinzugehen, wo die Entscheidungen getroffen werden.“
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Neben dem naheliegenden Thema Klimawandel will sie einen zweiten Schwerpunkt setzen: „Meine Kandidatur ist eine Kampfansage gegen rechts.“
Will Aktivistin bleiben
Trotz ihres Wechsels in die Parteipolitik will sie in erster Linie auch weiter Aktivistin bleiben: „Ich werde auch morgen keine geschniegelte Politikerin sein“, verspricht sie. Und auch keine „Expertin für eh alles“, womit sie allfälliger Kritik an einer zu geringen inhaltlichen Breite gleich vorsorglich entgegentritt.
Dass sie die Grünen in der Vergangenheit mitunter scharf kritisiert hat, sieht sie nicht als Hindernis für ihr Antreten. Im Gegenteil: Es sei ein gutes Zeichen, dass ihre Kandidatur trotz ihrer Kritik möglich sei.
Offen lässt Schilling, ob sie auch Delegationsleiterin werden will. Parteimitglied wird sie jedenfalls nicht, ihren Job als Kolumnistin in der Kronenzeitung wird sie beenden.
Parteichef Kogler bezeichnet Schilling als „eine der wichtigsten Stimmen für Klimaschutz und für die Jugend in Österreich“. Ihre Kandidatur erfolge mit voller Unterstützung des Bundesvorstandes und der Spitzen der Landesparteien. Rein formell muss die 23-Jährige noch beim grünen Bundeskongress am 24. Februar in Graz bestätigt werden.
Eher bescheiden gibt sich Kogler, was die grünen Wahlziele anbelangt: „Unser Ziel ist es, unsere drei Mandate zu verteidigen.“
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