Großbritannien: Die Wahl, die man nicht mehr wollte

In Großbritannien bahnt sich ein fulminanter Wahlsieg von Brexit-Befürworter Nigel Farage an.

Das Vereinigte Königreich hat bereits am Donnerstag gewählt – seine Bürger haben damit eine europäische Wahl hinter sich, die rund die Hälfte von ihnen gar nicht mehr gewollt hatte. Doch der Brexit ließ auf sich warten – und so musste Großbritannien als Noch-immer-Mitglied der EU wählen.

Als stärkste Kraft dieser aus britischer Sicht absurden Wahl dürfte ausgerechnet jene Partei hervorgehen, die die EU aus ganzem Herzen ablehnt – Nigels Farages neu gegründete Brexit-Partei. Wenn heute Abend die Ergebnisse der Wahl bekannt gegeben werden, wäre es fast eine Überraschung, wenn die EU-Feinde der Brexit-Partei nicht mehr Stimmen geholt haben, als die konservativen Tories und die Labour-Partei zusammen. Farage wird im EU-Parlament also eine erkleckliche Zahl an Sitzen erlangen. Seinen Einfluss aber will der Brexit-Hardliner nur für ein Ziel nutzen: Ausstieg Großbritanniens aus der EU ohne Abkommen (harter Brexit).

Profitieren werden bei der EU-Wahl auch die Liberaldemokraten: Sie kämpfen für einen Verbleib des Vereinigten Königreiches in der Europäischen Union. Doch die Wahl zu einer Art Referendum für den Verbleib umzugestalten, das gelang ihnen nicht.

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