"Graz ist nicht eure Heimat": Scharfe Kritik an FPÖ-Plakatserie
"Graz ist nicht eure Heimat." Diesen Satz lässt der amtierende Grazer Vizebürgermeister Mario Eustacchio gerade in der steirischen Hauptstadt plakatieren. Auf dem Wahlplakat des FPÖ-Chefs sind mit schwarzen Balken anonymisierte Flüchtlinge zu sehen, die Botschaft ist eindeutig: Ihr seid in dieser Stadt nicht willkommen. Ein "Garantiert" mit Rufzeichen soll das nur noch einmal unterstreichen.
Vertreter von Hilfsvereinen wie Doro Blancke sind entsetzt. "Die FPÖ sollte sich schämen!", schreibt Blancke. Zuvor hatten bereits politische Mitbewerber scharfe Kritik am migrations- und menschenfeindlichen Sujet geäußert.
Philipp Pointer, Spitzenkandidat der Grazer Neos zur Wahl am 26. September, wies zudem darauf hin, dass die FPÖ das Foto der Geflüchteten "wahrscheinlich illegal" nutze. Das 2015 in Ungarn aufgenommene Bild sei vom Fotografen nur für redaktionelle, nicht aber für werbliche Nutzung freigegeben worden. Die Neos hätten dem Fotografen ihre Unterstützung zugesichert, sollte er sich auf rechtlichem Weg wehren wollen.
Ausgrenzend
Für den Grazer Menschenrechtsbeirat ist die Plakatserie "Heimvorteil" der Freiheitlichen insgesamt ein Grund, "eine rote Ampelwertung zu vergeben". Damit ist gemeint, dass die Serie alle Kriterien für einen Wahlkampf erfüllt, der auf Kosten von Menschen läuft. Der abwertende und ausgrenzende Diskurs bediene rassistische Haltungen, um Wählerstimmen zu maximieren - und das sei abzulehnen.
Kommentare