3 Tage Staatstrauer: Amoklauf an Grazer Schule als "nationale Tragödie"

Aftermath of a deadly school shooting in Graz
Dreitägige Staatstrauer, Trauerminute am Mittwoch. Kanzler und Minister sowie Steiermarks Landeshauptmann und die Grazer Bürgermeisterin drücken ihr tiefes Mitgefühl aus.

Sie stehen Seite an Seite, um das schier Unfassbare in Worte zu fassen, das sich wenige Stunden zuvor an einer Grazer Schule, dem BORG in der Dreierschützengasse ereignet hat. Zehn Menschen sind tot - darunter auch der Todesschütze.

Zuerst ergreift Dienstagnachmittag Christian Stocker (ÖVP) das Wort. "Es handelt sich um eine unfassbare Tragödie", so der Bundeskanzler. Sein aufrichtiges Mitleid gelte den Hinterbliebenen, sein Mitgefühl jenen, die die Tat mitansehen mussten. "Die Tat trifft alle", so Stocker weiter, "als Gesellschaft, als Eltern in diesem Land." 

ATTACKE IN GRAZER SCHULE: PK KARNER/STOCKER/KUNASEK/WIEDERKEHR/LEICHTFRIED

An diesem Dienstag gehe es "vor allem um Mitgefühl. In diesen Stunden ist Menschlichkeit unsere stärkste Kraft", führt Stocker fort. Eine Trauerminute am 11. Juni um 10 Uhr solle den Betroffenen ein wenig Trost spenden.

Veranstaltungs-Stopp

"Das grüne Herz weint", schließt der steirische Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) an den Regierungschef an. "Es geht darum, gemeinsam durch diese Stunden und Tage zu kommen." Das Leben vieler - nicht nur der Opfer - habe sich mit dem heutigen Tag dramatisch verändert. Von den Schülerinnen und Schülern bis hin zum Lehrpersonal und jenen, die "auch selbstlos geholfen" haben. Sein besonderer Dank gelte jenen, die "noch Menschenleben retten konnten", bei Cobra, Rotem Kreuz, Polizei, Rettung und dem Kriseninterventionsteam. 

Ob des dramatischen Ereignisses wird es in den kommenden Tagen in der ganzen Steiermark keinerlei Veranstaltungen geben.

Es liegt hernach an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), die gegenwärtig gesicherten Informationen darzulegen. 

Um 10 Uhr ging die Meldung von Schüssen des BORG bei den Behörden ein. Wenige Minuten danach seien die Polizei und Rettung vor Ort gewesen. Derzeit sind sechs weibliche und drei männliche Tote zu beklagen sowie 12 teils schwer Verletzte. "Der zehnte Tote ist der Amokläufer selbst. Es handelt sich um einen Einzeltäter", erklärt Karner.

Nach Franz Ruf, Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit, versucht Neos-Bildungsminister Christoph Wiederkehr "Worte zu finden für eine Tat, die sich nicht in Worte fassen lässt. Die Schule muss ein sicherer Ort für alle sein. Heute geht es darum zu helfen und zu unterstützen. Jeder, der Hilfe braucht, der soll Hilfe bekommen". Man sei es den "Opfern schuldig", so Jörg Leichtfried, SPÖ-Staatssekretär im Innenministerium in seinem Statement "in diesen Stunden zusammenzustehen, denn eine ganze Nation steht unter Schock".

Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) drückt abschließend wie ihre Vorredner den Hinterbliebenen ihre tiefes Mitgefühl und Dank allen Hilfskräften aus und betont, dass alle für die kommenden Tage anberaumten Veranstaltungen abgesagt werden.

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