Glücksspiel: Ex-Finanzminister Schelling prüfte Beratungsangebote

EUROPÄISCHES FORUM ALPBACH 2017: INTERVIEW SCHELLING
SMS im Casinos-Akt über Vereinbarkeit von Jobs für Sazka und Novomatic. Schelling: Angebote, aber nicht tätig geworden

Ehemalige Minister sind bei Unternehmen als Berater meist sehr gefragt. Der einstige Top-Manager, Unternehmer und Ex-ÖVP-Finanzminister Hans Jörg Schelling ist offenbar ganz besonders begehrt. Nicht nur beim russischen Energie-Giganten Gazprom, sondern auch in der Glücksspielbranche.

Unter der Ordnungsnummer 1118 findet sich im Casinos-Akt seit der Hausdurchsuchung bei Finanzminister Gernot Blümel ein SMS, das Schelling am 8. 2. 2018 an Ex-Novomatic-Chef Harald Neumann schickte. Darin informiert er Neumann, dass die Sazka Group mit seinem Unternehmen einen Beratervertrag abschließen wolle, siehe Faksimile. Schelling bezieht sich auf eine von Neumann angebotene Aufsichtsratstätigkeit für Novomatic in Deutschland und ersucht um ein kurzfristiges Telefonat.

Schelling war erst knapp zwei Monate zuvor mit dem Platzen der rot-schwarzen Regierung am 18. Dezember 2017 als Minister abgetreten. Während seiner Amtszeit hatte er intensiv mit beiden Konzernen zu tun. Als Finanzminister war er Eigentümervertreter der teilstaatlichen Casinos Austria-Gruppe, um die Novomatic und Sazka heftig ritterten, sowie oberster Aufseher über die Branche. Unmittelbar vor Schellings Abschied gab das Finanzministerium noch grünes Licht für einen weiteren Einstieg der Tschechen, was eine österreichische Lösung für die Casag letztlich verhinderte.

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