Im Rahmen der großen KURIER/OGM-Umfrage wurde nun auch die Stimmung gegenüber diesen vier Akteuren im Gesundheitswesen abgefragt. Konkret mit der Frage, wer davon eher am Gemeinwohl interessiert ist und wer eher die eigenen Vorteile im Blick hat. Minister Rauch ist in diesem Punkt der Einzige, dem von den Befragten attestiert wird, dass er das Gemeinwohl im Vordergrund hat. 46 Prozent sind dieser Meinung, nur 42 Prozent schreiben ihm eine Politik im Hinblick auf eigene Vorteile zu.
Dahinter rangieren die Bundesländer, denen bereits 56 Prozent eine Interessenspolitik zum eigenen Vorteil zuschreiben. 58 Prozent sind es bei der ÖGK und gar 65 Prozent ordnen die Ärztekammer als bloße Interessenvertretung ohne Sinn für das Gemeinwohl ein.
OGM-Chef Wolfgang Bachmayer bewertet das Ergebnis so: „Dem Gesundheitsminister gesteht man mit knapper Mehrheit Interesse am Gemeinwohl zu, bei den Ländern als Spitalsbetreiber und der ÖGK sehen die Wähler mehr Eigeninteressen als Gemeininteressen. Ein ganz schlechtes Bild vermittelt hier die Ärztekammer, bei der eigene Vorteile und Interessen und weniger das Gemein- und Patientenwohl im Vordergrund stehen.“
Das ist ein Ergebnis, das überrascht, weil die Ärzte grundsätzlich in den verschiedensten Rankings weit vorne liegen. Bachmayer: „Das Ergebnis ist bemerkenswert, weil die Ärzte als Individuen in allen Berufsrankings weit vorne liegen, die Kammerorganisation mit Funktionären aber konträr als Lobby-Organisation gesehen und in allen Wählergruppen mehrheitlich abgelehnt wird.“
Grünen-Minister Johannes Rauch genießt auch bei den Wählern von ÖVP, SPÖ und Neos ein mehrheitlich positives Image. Lediglich die FPÖ-Wähler lehnen ihn großteils ab.
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