Merz' Prophezeiung: Große Koalition bis Jahresende vorüber

Merz mischt auch nach seiner Niederlage im Dezember in der CDU mit.
Mehrheit der Deutschen wünscht sich einen eigenen Kanzlerkandidaten von den Grünen.

Der im Rennen um den CDU-Vorsitz gescheiterte Friedrich Merz rechnet mit einem baldigen Ende der Koalition zwischen seiner Union und der SPD. "Die große Koalition hält nicht über den Jahreswechsel 2019/2020 hinaus", sagte Merz dem deutschen Handelsblatt. "Im technischen Sinne ist diese Regierung handlungsfähig. Aber es kommen keine neuen Ideen und auch keine großen gesellschaftspolitischen Anstöße mehr."

Angriff auf Grüne

Den Grünen, die er als "Wettbewerber Nummer eins" bezeichnete, warf Merz "Umweltpopulismus" vor. "Die Grünen schwimmen auf einer Welle von Sympathie, weil sie eine schöne neue Welt versprechen und auf komplexe Fragen zu einfache Antworten geben", sagte Merz der Zeitung.

Vor der EU-Wahl war die CDU in Deutschland durch ein Youtube-Video des Influencers Rezo unter Druck geraten - dieser hatte der langjährigen Regierungspartei ein grundsätzliches Versagen beim Klimaschutz vorgeworfen.

Merz war Ende Dezember bei der Wahl zum Parteivorsitz trotz großen medialen Rückenwinds in Deutschland knapp gegen Annegret Kramp-Karrenbauer gescheitert. Dem Juristen und mehrfachen Mitglied in Konzern-Aufsichtsräten werden aber weiterhin Ambitionen auf ein bundespolitisches Spitzenamt nachgesagt.

Grüne Welle

Unterdessen wurde bekannt, dass sich laut einer Umfrage fast jeder zweite Deutsche wünscht, die Grünen würden bei der nächsten Bundestagswahl mit einem Kanzlerkandidaten antreten. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sind 46 Prozent dafür und nur 35 Prozent dagegen, während 19 Prozent keine Angaben machten.

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