Rosenkranz stellt sich nach Razzia hinter Büroleiter, Langenlois löst Mietvertrag auf

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen seinen Büroleiter, Rene Schimanek, verteidigt jetzt Nationalratspräsident Walter Rosenkranz seinen engen Mitarbeiter. Wie berichtet, wurde bei einer Razzia des Verfassungsschutzes im November der damalige Hauptwohnsitz Schimaneks, ein Forsthaus in Langenlois, durchsucht. Dabei wurden 30 Kilogramm Munition und NS-Gegenstände gefunden. Dieser will damit nichts zu tun haben, außerdem wohne er nicht an dieser Adresse.
Nationalratspräsident steht hinter Büroleiter
Aus der Sicht von Rosenkranz bestehe keinerlei strafrechtliche Relevanz, wie er gegenüber Ö1 betont: "Ich kenne die Akten-Bestandteile und seine Niederschrift. Aus dem Akt ziehe ich heraus, dass es ein Meldevergehen gibt, das übersehen wurde, als er vor über 20 Jahren zu seiner Freundin übersiedelt ist."
Schimanek selbst sei jedenfalls an besagter Adresse nicht wohnhaft gewesen. "Wenn er dort zu Besuch war, kann er nichts sehen, was dort versteckt war." Und weiter: "In Österreich ist die Unschuldsvermutung ein Menschenrecht." Deshalb schließe er zum derzeitigen Zeitpunkt eine Suspendierung seines Mitarbeiters aus.
Des Weiteren schließt Rosenkranz aus, dass sensible Daten von Abgeordneten an rechtsextreme Kreise weitergeleitet wurden. "Weil ich ihn seit vielen Jahren in unterschiedlichsten Tätigkeiten kenne. Er ist eine der integersten Personen, die gerade auf solche Dinge sehr viel Wert legen."
Mietvertrag soll aufgelöst werden
Die Stadt Langenlois (Bezirk Krems) will den Mietvertrag für jenes Forsthaus, das von Schimaneks Familie angemietet wurde, nun auflösen. Laut Ermittlungsakten sollte das Haus der rechtsextremen deutschen Gruppierung "Sächsische Separatisten" als Rückzugsort dienen, berichtet der ORF.
Das Forsthaus gehört der Stadtgemeinde Langenlois, die das Objekt seit den 1970er-Jahren an die Familie Schimanek vermietet. Hauptmieter des Hauses war der vor kurzem verstorbene ehemalige niederösterreichische FPÖ-Chef Hans Jörg Schimanek senior.
Der Büroleiter des Nationalratspräsidenten ist Stadtrat in Langenlois und hatte zum Zeitpunkt der Hausdurchsuchung im Forsthaus seinen Hauptwohnsitz gemeldet. Laut Bürgermeister Harald Leopold (ÖVP) habe der FPÖ-Politiker diesen wenige Wochen später verlegt, berichtete der ORF. Von Schimanek hieß es dazu, er habe mit der Causa nichts zu tun und wohne auch schon lange nicht mehr in dem Haus.
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