FPÖ-Minister zahlten 104.000 Euro für Inserate in rechten Medien

Kunasek, Kickl.
Kickl und Kunasek suchten unter anderem in "Zur Zeit" und "Wochenblick" nach Nachwuchs für Polizei und Bundesheer.

Insgesamt 104.000 Euro an Steuergeld flossen aus dem Budget der blauen Ministerien in Inserate für rechte Medien. Das berichtet der Standard. Vor allem die einschlägigen Magazine "Zur Zeit", "Alles roger?" und "Wochenblick" erhielten den ministeriellen Geldsegen.

Gleich sechsmal inserierte der ehemalige Verkehrsminister Norbert Hofer, er gab etwa 43.000 Euro Steuergeld aus - und war damit das großzügigste freiheitliche Regierungsmitglied. Dahinter folgen Ex-Innenminister Herbert Kickl und der ehemalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache.

Doch es sind nicht nur die hohen Beträge, die für Aufsehen sorgen. Per Inserat suchten sowohl Kickl als auch der ehemalige Verteidigungsminister Mario Kunasek in rechten Medien nach Nachwuchs für die Polizei und das Bundesheer. Sollten sich tatsächlich verstärkt Leser der einschlägigen Magazine beworben haben, könnte sich das auf den Sicherheitsapparat auswirken.

All das geht aus der Beantwortung mehrerer parlamentarischer Anfragen hervor, die von der SPÖ-Nationalratsabgeordneten Sabine Schatz gestellt wurden. Ebenfalls brachte sie in der letzten Nationalratssitzung vor der Sommerpause den Antrag ein, dem Magazin "Zur Zeit" die Presseförderung zu streichen. Im vergangenen Jahr lag diese bei knapp 45.000 Euro.

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