Öffentliche Familienfehde: Schellhorn weist "haltlose Vorwürfe" zurück

BUNDESMITGLIEDERVERSAMMLUNG DER NEOS: SCHELLHORN
Der Neos-Staatssekretär hat sich nach einem Instagram-Postings seines Sohnes via Aussendung zu Wort gemeldet.

Staatssekretär Josef Schellhorn (Neos) hat es wieder einmal mit einem Thema in die Schlagzeilen geschafft, das nichts mit seiner Kerntätigkeit – der Deregulierung – zu tun hat. Diesmal war der Auslöser ein Instagram-Posting seines Sohnes Felix Schellhorn. Dieser gab öffentlich den Rückzug aus dem Familienbetrieb Seehof in Goldegg bekannt. "Vor zwei Jahren habe ich den Betrieb des Seehofs übernommen. Ich habe mich voll auf das 'Projekt Seehof Goldegg' konzentriert und für meine neuen Ideen gebrannt", heißt es.

Allerdings habe die Übergabe leider nicht stattgefunden, "wir haben es nicht geschafft, eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung zu finden". Gegenüber der Presse ergänzt Felix Schellhorn, dass er im Frühjahr "noch immer nur Küchenchef" gewesen sei, obwohl längst von der Übergabe die Rede war.

Aussendung: "Die Vorwürfe sind haltlos"

Am Samstag meldet sich das "Staatssekretariat Schellhorn" via Aussendung zur Causa zu Wort. Allerdings nicht in Reaktion auf das Posting des Sohnes, wie es auf KURIER-Nachfrage heißt, sondern auf eine Aussendung der FPÖ von Samstagvormittag. In dieser insinuiert FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz, Schellhorn würde sich nicht an das Einkommens- und Berufsverbot für Staatssekretäre halten: "Und jetzt bringt sein eigener Sohn das Kartenhaus endgültig zum Einsturz: Öffentlich und schriftlich lässt er wissen, dass es keine Übergabe gegeben habe – also keine Trennung zwischen dem alten Unternehmer-Schellhorn und dem neuen Staatssekretär-Schellhorn."

Ein "Sprecher des Staatssekretärs" wird in Schellhorns Reaktion folgendermaßen zitiert: "Die Vorwürfe sind haltlos. Betriebsübergaben sind komplex und kommen in den besten Familien vor – das wissen Unternehmer:innen in ganz Österreich. Staatssekretär Schellhorn ist aus allen operativen Bereichen vollständig ausgeschieden." Der Neos-Politiker betont, nach seiner "Angelobung keinerlei Einkünfte oder Vorteile aus früheren unternehmerischen Tätigkeiten mehr bezogen". Und er betont: "Jede gegenteilige Behauptung wird juristisch beantwortet."

Wer jetzt die Betriebe führt

Die Betriebe würden von Josef Schellhorns Frau Susi als gewerberechtlicher Geschäftsführerin gemeinsam mit Sohn Johannes Schellhorn geführt, heißt es: "Die Familie hält zusammen und unterstützt einander." Felix Schellhorn sei als angestellter Geschäftsführer der Josef Schellhorn KG tätig und habe das Unternehmen als Angestellter verlassen.

Auch zu einer weiteren Causa äußert sich Schellhorn in der Aussendung. Der Staatssekretär ist am 15. Dezember nämlich beim Fernsehsender VOX bei der Weihnachtsedition der Kochshow "Kitchen Impossible" zu sehen. Wie kann es sein, dass ein Staatssekretär für ein gastronomisches Unterhaltungsformat Zeit findet. Antwort: Die Dreharbeiten für die die Show hätten im Jänner 2025, also deutlich vor der Angelobung, stattgefunden.

Abschließend heißt es: "Während andere Parteien Ablenkungsdebatten führen, arbeitet Staatssekretär Schellhorn weiter an seinem Auftrag: Bürokratie abbauen und den Staat stromlinienförmig und praxisnah gestalten. Am 3. Dezember wird das erste Entbürokratisierungspaket präsentiert."

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