Erlass für verschärfte Auflagen bei Tiertransporten

Tiertransport (Symbolbild)
Durch Verzögerungen und Staus an den Grenzen wird es für die Tiere zur Tortur. Ein Erlass soll die Situation etwas entschärfen.

Aufgrund der Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von Covid-19 hat sich die Lage bei den Tiertransporten verschärft. Durch Verzögerungen und Staus aufgrund der Wartezeiten an den Grenzen wird es für die Tiere eine Tortur. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat deshalb am Karfreitag einen Erlass für verschärfte Auflagen bei diesen Transporten unterzeichnet.

Damit werden Amtstierärzte nun angewiesen, im Rahmen der sogenannten Plausibilitätsprüfung, Tiertransporte nur abzufertigen, wenn ein rascher Transport gewährleistet werden kann. Mögliche längere Wartezeiten an den Grenzübergängen werden dabei berücksichtigt, allerdings werden diese Beförderungen nun prioritär abgefertigt. Langstreckentransporte von Lebendtieren in Drittstaaten sind bis auf weiteres nur unter bestimmten Voraussetzungen gestattet.

Foto- oder Videobeweis erforderlich

Zusätzlich müssen sich die Transporteure verpflichten, nach dem Transport einen Foto- oder Videobeweis zu erbringen, der die Situationen beim Grenzübertritt und beim Entladen der Tiere dokumentiert. Mit dieser Auflage soll gewährleistet werden, dass die Tiere nicht stundenlang an Grenzübergängen leiden, sondern die gesetzlichen Tierschutzstandards eingehalten werden.

Laut Gesundheitsministerium werden jedes Jahr mehr als 200 Millionen Säugetiere lebend quer durch Europa transportiert. Dabei standen u.a. die langen Fahrten von Kälbern nach Spanien und trächtigen Jungkühen nach Kasachstan und Usbekistan in der Kritik. Nahezu täglich meldeten sich Tierschützern bei Minister Anschober, die auf das Leid aufmerksam machen wollen.

"Tiertransporte aus Österreich heraus gänzlich zu verbieten, ist derzeit EU-rechtlich nicht möglich, wir bemühen uns aber um Verbesserung", so Anschober, der die verschärften Regelungen am Karfreitag erlassen hatte. "Dies ist ein erster Schritt, um das Leiden der Tiere zu vermindern."

Aufgrund der Corona-Krise hat der Minister allerdings den geplanten Tierschutzgipfel verschieben müssen. Dort sollen nämlich dann weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation festgelegt werden.

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