Ein Wetter, aber drei Wetterdienste

Ein Wetter, aber drei Wetterdienste
Fusionsplan: Bildungsminister Faßmann legt Bundesanstalten für Meteorologie und Geologie zusammen

Es klingt ein wenig nach der unendlichen Geschichte der stets geplanten, aber nie umgesetzten Verwaltungsreformen. Die politischen Bemühungen um die Zusammenlegung der verschiedenen Wetterdienste des Bundes reichen bis 1986 zurück.

Heute präsentiert Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) zumindest die Zusammenlegung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und der Geologischen Bundesanstalt (GBA). Die Fusion soll 2020 über die Bühne gehen.

Beide Anstalten, vor rund 170 Jahren in der Monarchie unter dem jungen Kaiser Franz Joseph I. gegründet, ressortieren zu Faßmanns Ministerium.

Damit verbleiben in Zukunft die dann neue „Bundesagentur für Meteorologie und Geologie“ (Arbeitstitel) mit derzeit in Summe 456 Mitarbeitern, der Flugwetterdienst der Austro Control sowie der militärische Wetterdienst des Bundesheeres.

Zugespitzt formuliert: Österreich hat zwar weiterhin bloß ein Wetter, aber auch 2020 noch drei Wetterdienste. Die in den allermeisten Belangen durchaus vergleichbare Schweiz kommt seit vielen Jahren mit einem nationalen Wetterdienst aus.

Zuletzt war die Geldverschwendung durch die seinerzeit vier Wetterdienste 2011 Thema, scharfe Kritik kam von Rechnungshofpräsident Josef Moser. Heute ist Moser Justizminister. Noch als Chef-Prüfer des Bundes listete Moser zahlreiche Studien, die Einrichtung von Arbeitsgruppen, Konzepterstellungen und wiederholte Mahnungen des Rechnungshofes auf. Immer wieder seien Berechnungen über Einsparungspotenziale angestellt und Beschlüsse gefasst, wenn auch nie umgesetzt worden.

Ziel Mosers und all seiner Vorgänger war stets ein Wetterdienst für das überschaubar große Bundesgebiet.

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