Cyberangriff auf Außenamt: "Löscharbeiten laufen noch"
Außenminister Alexander Schallenberg kann zwei Wochen nach Bekanntwerden eines Cyberangriffs auf das Außenamt noch keine Entwarnung geben. "Die Löscharbeiten laufen noch", sagte er am Mittwoch im Nationalrat. "Experten arbeiten rund um die Uhr daran, den Angriff abzuwehren und die Folgen einzudämmen."
Am 3. Jänner war der Angriff auf das interne IT-System des Außenamts bekanntgeworden. Oft liefen solche Angriffe unbemerkt, sagte Schallenberg. In diesem Fall sei der Angriff aber früh aufgefallen und konnte entsprechend effektiv bekämpft werden. Das dauert aber noch.
Keine Details zu Tätern
Ein Technikerstab, beschickt mit Experten aus dem Außenamt, dem Innenministerium, dem Verteidigungsministerium und dem Bundeskanzleramt, wurde gebildet. Auf diese Kooperation ist Schallenberg stolz. Es zeige: "Sicherheit ist Querschnittsmaterie, Sicherheit betrifft uns alle."
Was die Hintergründe betrifft, sei noch vieles im Dunkeln. Es sei noch zu früh, um klar von einer Urheberschaft zu sprechen. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte der Minister auch keine näheren Details nennen.
Im Februar sollen Außenminister Schallenberg und Innenminister Karl Nehammer im Rahmen eines Innen-Ausschusses die neuesten Erkenntnisse erörtern.
"Heute das Außenamt, morgen eine andere Einrichtung"
Nur so viel traut sich der Minister schon jetzt zu sagen: Es war ein "gezielter Angriff", um Informationen abzusaugen. Das sei bisher aber nicht gelungen, betont der Minister im Plenum.
Die Dienstleistungen und Services des Außenamts - etwa Reisewarnungen auf der Website oder die Ausstellung von Notpässen - seien zu jedem Zeitpunkt gesichert gewesen.
Der Vorfall würde auch dazu genutzt, um Lehren für die künftige Sicherheitsarchitektur zu ziehen, betonte Schallenberg. "Heute ist das Außenamt, morgen könnten es andere Einrichtungen sein."
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