Amoklauf in Graz mit 11 Toten: Regierung plant Prävention

- Regierung plant ab 2026 mehr Präventionsprogramme zu mentaler Gesundheit an Schulen, inklusive Workshops für ‚Psychosoziale Unterstützung und Mental Health‘.
- Verdopplung der Mittel für Workshopangebote auf vier Millionen Euro jährlich und der Anzahl an Schulpsychologenstellen bis 2027 angekündigt.
- Nach Amoklauf in Graz werden weitere Maßnahmen wie Jugendcoaching und Beratungsgespräche für gefährdete Schüler in Aussicht gestellt.
Nach dem Amoklauf in Graz mit 11 Toten am BORG Dreierschützengasse kündigt die Bundesregierung umfassende Maßnahmen zur Stärkung der psychischen Gesundheit an Schulen an. Ein erstes Maßnahmenpaket soll am Mittwoch im Ministerrat beschlossen werden.
Geplant sind laut Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) unter anderem mehr Fachpersonal in der Schulpsychologie, der Ausbau von Schulsozialarbeit sowie neue externe Präventionsprogramme für Jugendliche.
Psychische Gesundheit an Schulen im Fokus
Die Erhöhung des psychosozialen Unterstützungspersonals wurde bereits im Regierungsprogramm verankert. Die Dringlichkeit der Umsetzung sei jedoch durch den Amoklauf in Graz neuerlich deutlich geworden, heißt es aus dem Bildungsministerium. Studien hatten zuvor bereits eine steigende psychische Belastung junger Menschen infolge der Corona-Krise, des Ukrainekriegs und anderer internationaler Konflikte aufgezeigt. "Wir sehen schon lange den Handlungsbedarf und rücken jetzt das große Thema der mentalen Gesundheit in den Mittelpunkt der Arbeit dieser Bundesregierung", wurde Wiederkehr zitiert.

Neue Mental-Health-Workshops ab 2026
Ab dem Jahr 2026 sollen österreichweit neue Workshops zu Mental Health und psychosozialer Unterstützung in Schulen starten – zusätzlich zu den bereits etablierten Angeboten zur Deradikalisierung. Das Budget für das Projekt „Starke Schule, starke Gesellschaft“ wird auf jährlich vier Millionen Euro verdoppelt.
Auch bei der Schulpsychologie ist eine personelle Aufstockung geplant: Die Zahl der Stellen soll von aktuell rund 190 auf 390 bis Ende 2027 erhöht werden. Zudem führt der Bund erstmals Planstellen für Schulsozialarbeit an AHS und BMHS ein – zunächst 30 im Schuljahr 2025/26, weitere 25 im darauffolgenden Jahr. "Wir sehen schon lange den Handlungsbedarf und rücken jetzt das große Thema der mentalen Gesundheit in den Mittelpunkt der Arbeit dieser Bundesregierung", wurde Wiederkehr zitiert.
Weitere Maßnahmen gegen Schulabbruch & Radikalisierung
Neben der Reaktion auf den Amoklauf eines 21-jährigen Schulabbrechers plant die Regierung zusätzliche Schritte zur Prävention von Gewalt und Schulabbrüchen. Dazu gehören:
- Der Ausbau des Jugendcoachings
- Ein verpflichtendes Beratungsgespräch mit den Eltern bei drohendem Schulabbruch oder Suspendierung
Diese Maßnahmen befinden sich laut Ministerium jedoch noch in der Ausarbeitung und sind noch nicht beschlussreif.
Kommentare