Bericht: Kein Doppelpass für italienischsprachige Südtiroler

Bericht: Kein Doppelpass für italienischsprachige Südtiroler
Kolportierte Pläne der Bundesregierung lösen erneut empörte Reaktionen in Italien aus.

Die von der österreichischen Regierung geplante Einführung einer Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler löst erneut Aufregung in Italien aus. Für Aufruhr sorgte ein Bericht der Neuen Südtiroler Tageszeitung, die sich auf Dokumente der Expertenkommission in Wien bezog, der mit der Prüfung der Frage des Doppelpasses beauftragten

Daraus geht hervor, dass italienischsprachige Südtiroler den Doppelpass nicht beantragen können. Laut der Tageszeitung sollen diese nur dann den Doppelpass beantragen können, wenn sie beweisen, dass sie mit einer Person verwandt ist, die in Südtirol während des habsburgischen Reichs lebte. Die "neuen Österreicher" sollen keinen eigenen Wahlkreis erhalten. Die Kommission hoffe auf eine Einigung mit Rom in Sachen Doppelstaatsbürgerschaft.

Postfaschisten toben

Der Bericht löste den Protest der postfaschistischen Partei "Brüder Italiens" (Fratelli d ́Italia) aus. Deren Fraktionschef in der italienischen Abgeordnetenkammer, Francesco Lollobrigida, sprach von "unannehmbarer Provokation" seitens der österreichischen Regierung. Die Pläne zur Einführung der Doppelstaatsbürgerschaft seien eine "unerträgliche Diskriminierung" gegenüber der italienischsprachigen Bevölkerung.

"100 Jahre nach dem italienischen Sieg im Ersten Weltkrieg sollte die italienische Regierung streng auf Provokationen sezessionistischer Parteien reagieren", so Lollobrigida. Seine Partei werde fordern, dass Südtiroler, die den österreichischen Pass beantragen, automatisch die italienische Staatsbürgerschaft verlieren.

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