Neue Justizministerin: Wer ist Anna Sporrer?

Zusammenfassung
- Anna Sporrer wird neue Justizministerin und ist aktuell Vizepräsidentin des Verwaltungsgerichtshofs.
- Ihre Karriere ist durch Justiz und Feminismus geprägt, mit Stationen im Verfassungsdienst und in Gleichbehandlungs- und Bioethikkommissionen.
- Sporrer hat eine lange Karriere im öffentlichen Dienst.
Karriere-Juristin Anna Sporrer wird ein wenig überraschend neue Justizministerin. Aktuell ist die 62-jährige, gebürtige Mödlingerin noch Vizepräsidentin des Verwaltungsgerichtshofs. Roten Stallgeruch bringt Sporrer freilich mit. Sie diente schon in den 1990er-Jahren im Kabinett der damaligen Frauenministerin Helga Konrad. Gar nicht so lange ist es her, dass sie für ein paar Monate sogar Kabinettschefin von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek war.
Justiz und Feminismus prägten Sporrers Karriere. Das begann schon bei ihrer Dissertation an der Uni Wien, die den Titel "Gleichberechtigung und Gleichheitsgrundsatz - Gleichbehandlung und Frauenförderung aus der Sicht des Verfassungs- und Europarechtes" trägt.
Anna Sporrer, geboren am 7. Juli 1962 in Mödling. Doktorierte Juristin an der Uni Wien. 1990-1993 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Verfassungsgerichtshof, 1995-1996 Referentin im Kabinett von Frauenministerin Helga Konrad. Ab 1996 mit Unterbrechungen bis Ende 2013 Tätigkeiten im Verfassungsdienst im Bundeskanzleramt. 2010-2011 Büroleiterin von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Ab 2014 Vizepräsidentin des Verwaltungsgerichtshofs. 1995-1998 Vorsitzende der Gleichbehandlungskommission, 2009-2013 Mitglied im Menschenrechtsbeirat, 2014-2017 Mitglied der Bioethikkommission.
Erste Karriere-Schritte am VfGH
Schon davor hatte sie ersten Kontakt mit einem Höchstgericht. Sporrer arbeitete während ihres Studiums als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Verfassungsgerichtshof. Später hatte sie als Vertreterin des Kanzleramts dort die Rechtsansichten des Bundes in Verfahren zu vertreten. Eine Bewerbung als Richterin am Verfassungsgerichtshof war nicht von Erfolg gekrönt.
Dafür wurde es 2013 im Rahmen eines großkoalitionären Kompromisses etwas mit einer Spitzenposition am Verwaltungsgerichtshof. ÖVP-Mitglied Rudolf Thienel wurde Präsident, die von der SPÖ unterstützte Sporrer seine Stellvertreterin.
Die Beschäftigung an den Höchstgerichten ist aber lange nicht alles, was die ehrgeizige Juristin so antrieb. Sporrer ließ sich etwa zur Rechtsanwältin ausbilden, ohne diese Profession auszuüben. Ihre längste Berufsphase war im Verfassungsdienst, die sie in mehreren Etappen absolvierte. Gesamt knapp vier Jahre war sie stellvertretende Leiterin unterbrochen von einem halbjährigen Intermezzo als Büroleiterin Heinisch-Hoseks.
Tätigkeit in Gleichbehandlungs- und Bioethikkommission
Schon in den 1990er-Jahren war Sporrer Vorsitzende der Gleichbehandlungskommission. Gut zehn Jahre später wurde sie zum Mitglied des Menschenrechtsbeirats. Dem folgte eine Tätigkeit in der Bioethikkommission. An der Med-Uni Wien war sie bis zuletzt Vorsitzende der Schiedskommission. Und als ob das alles nicht schon genug wäre, wirkte sie auch noch als Lehrbeauftragte an der Uni Wien.
Viel Zeit für Hobbys sollte da eigentlich nicht bleiben. Doch vor einigen Jahren gab sie auch noch Sport, Musik und Literatur als ihre Interessen an. Dazu hat Sporrer ein Faible für das Südburgenland, ist verheiratet und hat eine Tochter.
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