Neuer Fonds: Alle Schüler sollen Mauthausen sehen können

Es war im Jänner vorigen Jahres, als eine junge Frau zu einer Corona-Demo in Wien kam. Mit dabei hatte sie ein Schild. „Impfen macht frei“, stand darauf, dazu ein Bild von Adolf Hitler unter der Satz „I’ll be back“ (Ich komme zurück).
Szenen wie diese würden zeigen, dass die Erinnerungskultur in Österreich weiter gestärkt werden muss, sagen nun Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Bildungsminister Martin Polaschek im Gespräch mit dem KURIER.
Dazu wird mit dem Schuljahr 2023/24 ein Vorhaben aus dem Regierungsprogramm umgesetzt: Über einen eigenen Fonds werden pro Jahr 1,5 Millionen zur Verfügung gestellt, damit alle Schülerinnen und Schüler der achten Schulstufe die Möglichkeit bekommen, die ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen und Gusen sowie die Außenlager Ebensee und Melk zu besuchen. Dort ermordeten die Nazis von 1938 bis 1945 rund 90.000 Menschen.
„Das ist Bestandteil unserer Geschichte“, sagt Polaschek. „Ein Besuch macht diese Verbrechen deutlich anschaulicher, als etwa im Klassenraum ein Video anzuschauen.“ Es gehe dabei um mehr als nur historisches Wissen, sagt auch Karner. „Das Ziel ist, den Ort des Grauens zu sehen, um Geschichte spürbar zu machen und zu zeigen, dass das Unwirkliche Wirklichkeit geworden ist.“ Nur so könnten wir für die Zukunft fest und immun werden, sagt der Innenminister.
Der Bund wird die Fahrtkosten und Führungen der Schulklassen mit bis zu 500 Euro pro Klasse fördern. Elisabeth Hofer
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