Stiftungen: 70 Milliarden stecken in einem goldenen Käfig

Staatssekretär Hubert Fuchs (FPÖ)
Im Zuge der Steuerreform dürfte die Regierung auch den Superreichen entgegenkommen.

Deutliche Erleichterungen für die Privatstiftungen heimischer Millionäre und Milliardäre finden sich zwar so nicht im Regierungsprogramm, dürften im Zuge der Steuerreform 2020 aber dennoch kommen, wie der KURIER bereits berichtete (lesen Sie hier). Davon geht jetzt auch der international tätige US-Finanznachrichtendienst Bloomberg in einem aktuellen Artikel aus.

Beschrieben wird darin, wie in Österreich „70 Milliarden Euro in einem goldenen Käfig“ geparkt sind und die Regierung Maßnahmen plane, wie dieses Kapital günstiger – also steuerschonend – entnommen und in der Wirtschaft re-investiert werden könnte. Mit dem „goldenen Käfig“ sind die Stiftungen gemeint, ihre Handhabe soll flexibilisiert werden.

Derzeit ist bei der Stiftungsauflösung und Kapital-Entnahme eine Nachversteuerung von 27,5 Prozent fällig. Insgesamt geht es um mehr Rechte für die Stifter, Erleichterungen bei der Abspaltung von Substiftungen und Haftungsbefreiungen. Debattiert wird laut einem früheren Bericht des Trend auch über die Stärkung der Begünstigtenrechte.

Den Informationen zufolge dürfte die Bundesregierung schon Anfang kommenden Jahres entsprechende Pläne zur Attraktivierung von Privatstiftungen aus der Welt der Wirtschaftspromis vorstellen. Das Who-is-Who der Stiftungsschwergewichte reicht von den Familien Porsche-Piech bis Leitner ( Andritz), von René Benko über Gaston Glock bis Hans-Peter Haselsteiner und andere.

Im Finanzministerium wollte man den Bloomberg-Bericht am Sonntag gegenüber dem KURIER nicht kommentieren. Konkret zuständig ist in der Regierung der freiheitliche Staatssekretär und Steuerberater Hubert Fuchs.

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