44 Prozent der Flüchtlinge aus 2015 haben mittlerweile einen Job
Die Mittel für Deutschkurse und Integrationsmaßnahmen für den Arbeitsmarkt wurden von der früheren türkis-blauen Regierung gekürzt, offenbar gelingt es dem AMS dennoch immer besser, Asylberechtigte zu vermitteln, wie die neue Beschäftigungsstatistik zeigt.
Fast jeder zweite Flüchtling, der sich während der großen Migrationsbewegung 2015 in Österreich angesiedelt hat, konnte mit Stand Juni in einen Job vermittelt werden (44 Prozent). AMS-Chef Johannes Kopf hatte eine Quote von 50 Prozent angepeilt – das werde sich bis 2020 ausgehen, sagte er am Sonntag in der ZiB2.
Viele finden selbständig Arbeit
Von jenen, die 2016 in Österreich einen positiven Asylbescheid erhalten und sich beim AMS gemeldet haben, sind 40 Prozent in Beschäftigung, von jenen aus 2017 sind es bereits rund 35 Prozent.
Viele finden selbstständig eine Arbeit – etwa über Landsleute. Laut AMS-Zahlen waren insgesamt rund 62 Prozent der Asylberechtigten zumindest zwischenzeitlich beschäftigt. AMS-Chef Kopf merkte dazu an, dass die Lage am Arbeitsmarkt insgesamt günstig sei: „Die starke Konjunktur hat geholfen.“
Asylberechtigte machen neun Prozent der Arbeitslosen aus
Auf Jobsuche sind derzeit 29.561 Asylberechtigte. Sie machen etwa neun Prozent aller Arbeitslosen in Österreich aus. In Wien gibt es traditionell mehr Arbeitslose – das sei auch bei den Flüchtlingen so, sagte Kopf. Es werde daher weiterhin Bemühungen geben, vor allem unbegleitete Minderjährige in den Westen zu locken, wo es viele offene Lehrstellen gibt.
Interessantes Detail: Asylberechtigte aus Afghanistan sind meist schlechter qualifiziert, dafür leichter vermittelbar, da sie eher Hilfsjobs übernehmen – etwa in der Landwirtschaft. Viele werden auch im Handel oder in der Gastronomie angestellt. Höher Qualifizierte, etwa Syrer mit Studienabschluss, brauchen länger, bis sie einen adäquaten Job finden.
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