Zyperns Finanzminister gibt auf
Er hatte eine Marathonsitzung nach der anderen absolviert, am Dienstag zog Finanzminister Michalis Sarris die Konsequenz aus dem zypriotischen Drama und nahm den Hut - nach Abschluss der Gespräche mit den internationalen Geldgebern über das milliardenschwere Hilfspaket. Seinen Platz soll Arbeitsminister Charis Georgiades einnehmen.
Zyperns Staatsspitze steht im Moment schwer unter Druck: Präsident Nikos Anastasiades will derzeit offensiv gegen Vorwürfe vorgehen, ob Bankkunden und Unternehmen nach Warnungen vor Zwangsabgaben rechtzeitig Geld ins Ausland schaffen konnten. Die Anschuldigungen betreffen auch Familienmitglieder des Präsidenten: Unter den Kapitalflüchtlingen soll laut der Oppositionszeitung Charavgi auch die Familie eines Schwiegersohns von Anastasiades sein.
Am Dienstag vereidigte Anastasiades eine vom Parlament eingesetzte Kommission aus drei ehemaligen Richtern. Sie soll sich mit Ursachen der Krise befassen und zudem die Vorwürfe einer Kapitalflucht von Anlegern untersuchen, die Mitte März Insiderinformationen über bevorstehende harte Maßnahmen genutzt haben sollen.
Laut Medienberichten sollen von Unternehmen in der Zeit vor den strengen Beschlüssen der Euro-Gruppe für die Banksanierung in Zypern Gelder in Höhe von rund 700 Mio. Euro ins Ausland geflossen sein.
Laut einem Regierungssprecher fließt die erste Hilfstranche der zehn Milliarden Euro von EU, IWF und EZB im Mai.
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