Zahl der Asylanträge in der EU massiv gesunken

Zahl der Asylanträge in der EU massiv gesunken
Die Reisebeschränkungen der Pandemie bremsten in der EU auch die Zahl der Asylanträge - nicht so in Österreich.

Die Zahl der in der EU gestellten Asylanträge ist im Vorjahr um fast ein Drittel gesunken. Der Rückgang betrug in der Europäischen Union (plus Norwegen und Schweiz) gegenüber 2019 exakt 31 Prozent und erreichte damit den niedrigsten Stand seit 2013, wie die EU-Asylagentur EASO mitteilt.

Den Hauptgrund für diesen Rückgang sieht die Agentur in den Reisebeschränkungen während der Corona-Pandemie.2020 stellten demnach rund 461.000 Asylsuchende Anträge, im Jahr davor waren es noch 671.200. Rund vier Prozent aller Anträge kam von unbegleiteten Minderjährigen - ein Anstieg von einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr.

Zahl der Asylanträge in der EU massiv gesunken

130 Flüchtlinge von Lesbos auf dem Weg nach Deutschland. Dort werden ihre Asylverfahren weiter bearbeitet

Kaum verändert haben sich die Herkunftsländer: Syrer stellten mit 64.540 die meisten Anträge, das entspricht 14 Prozent aller Anträge. Mit 48.578 Anträgen waren Afghanen die zweithäufigsten Antragsteller, gefolgt von Venezolanern mit 30.643, Kolumbianern mit 29.438, und Irakern mit 18.167.

Am stärksten gingen die Antragszahlen von Menschen aus Nigeria (minus 44 Prozent) zurück.

Ein Plus wurde nur bei Anträgen von Bürgern aus den Komoren (plus 53 Prozent), Weißrussland/Belarus (+28 Prozent), Kuba (+8 Prozent) und Brasilien (+5 Prozent) verzeichnet.

Wenig verändert hat sich im Vorjahr auch die Quote der positiv anerkannten Anträge - sie blieb stabil bei etwa einem Drittel. Syrer hatten dabei mit 84 Prozent, Eritreer mit 80 Prozent und Jemeniten mit 75 Prozent die höchste Anerkennungsrate.

Gegen den Trend in Österreich

In Österreich hat die Zuwanderung dagegen trotz geschlossener Grenzen und Pandemie nicht abgenommen. Bis November (neuere Zahlen noch nicht verfügbar) wurden 12.558 Asylanträge in Österreich gestellt – knapp weniger als im gesamten Jahr davor. 2019 waren es rund 12.890 Anträge. Erwartet wird, dass die Gesamtzahl der Asylansuchen im Vorjahr knapp über jener des Jahres 2019 liegen wird.

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