"Die, die nicht sterben wird": Mädchen 248 Stunden nach Erdbeben gerettet

TURKEY-EARTHQUAKE
Bergung aus Trümmern in Kahramanmaras. Viele Verletzte in den Spitälern noch nicht identifiziert.

Die "Wunder"-Meldungen aus der Türkei reißen auch knapp zehn Tage nach dem verheerenden Beben zum Glück nicht ab. 

248 Stunden nach dem Beben im türkisch-syrischen Grenzgebiet haben türkische Rettungskräfte ein 17-jähriges Mädchen aus den Trümmern gerettet. Aleyna Ölmez, deren Nachname auf Türkisch "Die, die nicht sterben wird" bedeutet, wurde am Donnerstag in der stark zerstörten Stadt Kahramanmaras lebend geborgen, wie Einsatzkräfte sagten. "Sie schien wohlauf zu sein. Sie öffnete und schloss die Augen", sagte der an der Rettungsaktion beteiligt Bergmann Ali Akdogan.

"Wir arbeiten jetzt seit einer Woche hier in diesem Gebäude", berichtete Akdogan. "Wir freuen uns immer, wenn wir etwas Lebendiges finden - sogar eine Katze." Der Onkel des Mädchens umarmte die Retter einen nach dem anderen und sagte unter Tränen: "Wir werden dich nie vergessen." Kurz nach der Rettung des Mädchens schickten türkische Soldaten Journalisten und Anrainer weg, weil auch Leichen aus dem Trümmerhaufen geborgen wurden.

13-Jähriger gerettet

Ein paar Stunden zuvor wurde ein Bub aus den Trümmern gerettet worden. Der 13 Jahre alte Mustafa wurde nach 228 Stunden in der Stadt Antakya befreit, teilten die Istanbuler Einsatzkräfte am Mittwochabend mit.

Auf einem Video ist zu sehen, wie Feuerwehrkräfte und Bergarbeiter versuchen, den Jugendlichen anzusprechen, der dann auf einer Trage aus den Trümmern gebracht wird.

Ein Blick durch die Trümmer der Stadt:

Ebenfalls in Antakya wurden zur gleichen Zeit eine Mutter und ihre beiden Kinder aus den Trümmern gerettet. Ela und ihre beiden Kinder Meysam und Ali wurden aus ihrer zerstörten Wohnung gezogen.

Mehr als 35.000 Menschen wurden allein in der Türkei bisher als tot gemeldet. Viele Leute vermissen immer noch Menschen in den Trümmern.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan versprach am Montag, die Bergungsarbeiten nicht einzustellen, ehe alle darunter Verschütteten geborgen seien.

In den sozialen Medien teilen viele inzwischen Suchanzeigen in der Hoffnung, ihre Angehörigen in Krankenhäusern wiederzufinden.

Mehr als 13.000 bei dem Beben Verletzte werden noch in Spitälern behandelt, sind aber teilweise nicht identifizierbar, wie ein Krankenhausmitarbeiter in Adana sagte. Vielerorts wurde auch die Infrastruktur zur Krankenversorgung stark beschädigt.

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