Wahlfarce in Nicaragua: ein schrecklich nettes Diktatorenpaar

Wahlfarce in Nicaragua: ein schrecklich nettes Diktatorenpaar
Die Rivalen des Präsidentenpaares Ortega wurden verhaftet. Die Jugend sieht keine Chance auf einen Politwechsel und flüchtet ins Ausland.

aus Rio de Janeiro Tobias Käufer

Für sein Misstrauen hat Daniel Ortega allen Grund: Der sandinistische Präsident Nicaraguas, der sich mit seiner Lebensgefährtin und Vizepräsidentin Rosario Murillo am Sonntag in seinem Amt bestätigen lassen will, würde nämlich nach jüngsten Umfragen gegen alle inzwischen verhafteten Herausforderinnen und Herausforderer deutlich verlieren.

Ortega, der vier Tage nach den Präsidentschaftswahlen am Sonntag 76 Jahre alt wird, hat nichts dem Zufall überlassen. Rechtzeitig bevor sich die aussichtsreichsten und prominentesten Köpfe der Opposition als Kandidaten für den Urnengang einschreiben konnten, klickten die Handschellen. Der linksgerichtete Sandinist will sicherstellen, dass seiner insgesamt fünften Amtszeit nichts im Wege steht.

Ehemalige Freunde

"Welch große Angst sie vor Veränderungen haben", spottete Cristiana Chamorro, einer der verhafteten Oppositionspolitikerinnen.

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