Venezuela-Krise: Kolumbien schließt vorübergehend Grenze

Venezuela-Krise: Kolumbien schließt vorübergehend Grenze
Nach Zusammenstößen mit venezolanischen Grenzschützern mit mehreren Toten werden alle Übergänge geschlossen.

Kolumbien hat alle Grenzübergänge nach Venezuela für die Dauer von 48 Stunden geschlossen. Bei den Zusammenstößen von Demonstranten mit venezolanischen Grenzschützern seien am Samstag mehrere Menschen gestorben, Hunderte wurden verletzt. Offiziell hieß es, dass dabei Schäden entstanden seien, die repariert werden müssten, wie die kolumbianische Migrationsbehörde mitteilte.

Wegen der Sperre der Übergänge können die Anhänger des selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó keinen neuen Anlauf starten, die in der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta gelangten Hilfsgüter über die Grenze nach Venezuela zu schaffen. Auf venezolanischer Seite ist die Grenze vom Staatschef Nicolás Maduro bereits am Freitag geschlossen worden.

Einfuhr von Hilfsgütern verhindert

Kolumbiens Staatschef Iván Duque besuchte am Sonntag die internationale Grenzbrücke Simón Bolívar bei Cúcuta. "Die Diktatur (Maduros) hat vor der Welt ihre moralische Niederlage besiegelt", sagte Duque. Er bezog sich dabei auf die von Venezuelas Regierung verhinderten Einfuhr von Hilfsgütern. Bei den Zwischenfällen an der Grenze wurden nach Angaben des kolumbianischen Außenministeriums 285 Menschen verletzt.

Oppositionspolitiker Guaidó will am Montag in Bogotá mit dem US-Vizepräsidenten Mike Pence sowie mit lateinamerikanischen Regierungsvertretern der sogenannten Lima-Gruppe weitere Schritte gegen Maduro erörtern.

US-Außenminister Mike Pompeo geht indes davon aus, dass Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro bald als Präsident abdanken muss. "Ich bin zuversichtlich, dass das venezolanische Volk dafür sorgen wird, dass Maduros Tage gezählt sind", sagte Pompeo am Sonntag in einem Interview des Senders CNN.

Der Außenminister betonte, das Vorhersagen schwierig seien und zog dabei einen Vergleich zu seiner Zeit als US-Soldat in Westdeutschland. 1989 habe auch niemand vorhergesehen, dass die Berliner Mauer fallen werde.

In einem Interview des Senders Fox News schloss Pompeo erneut auch eine militärische Option für Venezuela nicht aus. "Wir haben gesagt, dass jede Option auf dem Tisch liegt", erklärte er.

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